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Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

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Unter <strong>der</strong> Annahme, dass <strong>der</strong> Ölpreis bis 2040 gegenüber dem Niveau 2000 um e<strong>in</strong>en Faktor 2–3 ansteigt,<br />

verbessert sich die Konkurrenzfähigkeit aller oben genannten Anlagen mit Ausnahme <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Biogasanlage markant. Diese kann auch 2040 noch nicht wirtschaftlich betrieben werden.<br />

Die automatischen Holzfeuerungen dürften bei den angenommenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen um ca.<br />

2020 konkurrenzfähig mit fossilen Systemen werden.<br />

Unter <strong>der</strong> Annahme, dass Biotreibstoffe <strong>von</strong> <strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralölsteuer für Treibstoffe befreit se<strong>in</strong> werden,<br />

dürfte 2040 <strong>der</strong> Marktpreis <strong>von</strong> FT-Diesel ca. 30% unter demjenigen <strong>von</strong> konventionellem Diesel liegen.<br />

Ähnliche Verhältnisse ergeben sich <strong>in</strong> Bezug auf die Kosten- bzw. Preisentwicklung für die Herstellung<br />

und <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Ethanol als Zusatz zu konventionellem Benz<strong>in</strong>. Noch attraktivere aktuelle Werte und<br />

Entwicklungsperspektiven bietet Methan aus Biogasanlagen, das im Normalfall <strong>in</strong>s Erdgasnetz e<strong>in</strong>gespiesen<br />

wird. Bei den gegebenen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (ke<strong>in</strong>e Treibstoffssteuer für Methan, positiver Annahmepreises<br />

für biogene Abfälle, die an die Biogasanlage angeliefert werden) liegen die Kosten pro<br />

Fahrzeug-km schon heute rund 15% tiefer als die Kosten pro km des gewählten Bifuel-<br />

Vergleichsfahrzeugs, betrieben mit herkömmlichem Benz<strong>in</strong>. Den attraktiven Betriebskosten stehen allerd<strong>in</strong>gs<br />

die deutlich höheren Investitionskosten und das falsche Image des erhöhten Risikos (beim Tanken<br />

und bei Unfällen) des Gasfahrzeugs gegenüber, die die Verbreitung <strong>der</strong> Erdgasfahrzeuge heute noch<br />

hemmen.<br />

4. Die grossen H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse für die rasche Ausbreitung <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong>anlagen s<strong>in</strong>d die hohen<br />

Kosten <strong>der</strong> Wärmenetze und die zum Teil unattraktiven E<strong>in</strong>speisetarife<br />

Obwohl <strong>in</strong> allen Anlagen <strong>zur</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong> Wärme anfällt, kann diese wirtschaftlich<br />

nur <strong>in</strong> wenigen Fällen (Holzfeuerungen und KVAs) genutzt werden. Die hohen Kosten <strong>von</strong><br />

Fern- und Nahwärmenetzen, verbunden mit dem beschränkten Erzeugungspotenzial kle<strong>in</strong>er und mittlerer<br />

Anlagen, verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e bessere thermische <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Biogasanlagen.<br />

Bei den tiefen Erlösen, die KVA-Betreiber heute für die E<strong>in</strong>speisung <strong>der</strong> <strong>in</strong> KVAs produzierten Elektrizität<br />

erhalten, wird wenig <strong>in</strong> die Erneuerung <strong>von</strong> KVAs zum Zweck <strong>der</strong> Steigerung <strong>der</strong> Energieproduktion <strong>in</strong>vestiert.<br />

E<strong>in</strong>e Klassierung des Stroms aus KVAs (aus den biogenen Abfällen) als erneuerbare Elektrizität<br />

(dies ist heute rechtlich gesehen nicht <strong>der</strong> Fall) und die Vergütung <strong>von</strong> kostendeckenden E<strong>in</strong>speisetarifen<br />

könnten die heutige Situation <strong>der</strong> KVA-Betreiber massiv verbessern und e<strong>in</strong>en Investitionsschub <strong>in</strong> die<br />

Erneuerung des Kapitalstocks auslösen. Die Biogasanlagen, welche die produzierte Elektrizität schon<br />

heute zu e<strong>in</strong>em grossen Teil als Ökostrom <strong>in</strong>s Netz e<strong>in</strong>speisen und verkaufen können, profitieren <strong>von</strong><br />

wesentlich günstigeren Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Durch e<strong>in</strong>e Gleichstellung des Stroms aus Kläranlagen<br />

(<strong>der</strong> heute auf dem Markt nicht als Ökostrom aus neuen erneuerbaren Energiequellen klassifiziert wird),<br />

könnten die <strong>Nutzung</strong>spotenziale <strong>der</strong> ARAs wesentlich leichter erschlossen werden.<br />

5. Die Umsetzung <strong>von</strong> Klimaschutz<strong>in</strong>strumenten wie die CO 2 –Abgabe begünstigen den Ausbau<br />

<strong>der</strong> <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Biomasse</strong><br />

Die quantitativen Kostenschätzungen für die <strong>in</strong> dieser Studie untersuchten <strong>Biomasse</strong>technologien berücksichtigen<br />

we<strong>der</strong> die Instrumente <strong>zur</strong> Umsetzung des CO 2 -Gesetzes wie die CO 2 -Abgabe noch weitere<br />

externe Kosten. Die Kostenvergleiche mit den Referenztechnologien haben daher wie<strong>der</strong>um konservativen<br />

Charakter.<br />

Der Bundesrat schlägt vor, dass bis spätestens 2008 zum<strong>in</strong>dest die fossilen Brennstoffe mit e<strong>in</strong>er CO 2 -<br />

Abgabe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhe <strong>von</strong> 35 CHF/t CO 2 belegt werden. 149 Diese Kostenerhöhung würde den Umstieg potenzieller<br />

Nutzer auf <strong>Biomasse</strong>-Energie klar för<strong>der</strong>n.<br />

149 E<strong>in</strong>e CO2 -Abgabe für fossile Brennstoffe <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit diskutierten Grössenordnung <strong>von</strong> 9 CHF/100 kg entspräche<br />

e<strong>in</strong>er Verteuerung des Brennstoffes <strong>von</strong> etwa 16%. Das CO 2 -Gesetz ist <strong>in</strong> Kraft, und e<strong>in</strong> Entscheid <strong>in</strong> Bezug<br />

auf das Modell und die Höhe <strong>der</strong> CO 2 -Abgabe wird nach dem laufenden Vernehmlassungsverfahren erwartet.

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