Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL
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Informationen zu <strong>der</strong>zeitigen und zukünftigen Bereitstellungspreisen für landwirtschaftliche Überschüsse<br />
wie Kartoffeln, welche statt als Futtermittel getrocknet <strong>der</strong> Alkoholgärung zugeführt werden,<br />
basieren auf Erfahrungen <strong>von</strong> Alcosuisse (Krummenacher 2003). Zurzeit liegt <strong>der</strong> Preis, den <strong>der</strong> Bund<br />
Kartoffeltrocknungsbetrieben pro t TS abgenommener Kartoffeln zahlt bei 220 CHF (entspricht CHf<br />
44 pro Tonne Kartoffeln). Die Kartoffeltrocknungsbetriebe zahlen da<strong>von</strong> den Bauern CHF 180 pro<br />
Tonne TS. Nach <strong>der</strong> Trocknung werden die Kartoffeln als Kartoffelmehl an die Futtermittel<strong>in</strong>dustrie<br />
verkauft. Die Betreiber e<strong>in</strong>er Bioethanolanlage können nun den Bauern (mit Unterstützung des Bundes)<br />
denselben Betrag <strong>von</strong> CHF 180 pro Tonne TS Kartoffeln zahlen, ohne dass ihnen damit Kosten<br />
für die <strong>Biomasse</strong>güter entstehen. Für die Zukunft geht die Schätzung <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Preis für die Überschusskartoffeln<br />
<strong>von</strong> CHF 20 pro Tonne (entsprechend CHF 100 pro Tonne TS Kartoffeln) bis CHF 80<br />
pro Tonne (entsprechend CHF 400 pro Tonne TS) aus, je nach <strong>der</strong> weiteren Entwicklung <strong>der</strong> Agrarpolitik<br />
74 .<br />
Weitere <strong>Biomasse</strong>güter aus dieser Kategorie, die <strong>in</strong> Bioethanolanlagen verwendet werden können,<br />
s<strong>in</strong>d Getreide und Melasse aus Zuckerrüben. Beim Weizen liegen die Preise, die <strong>der</strong>zeit bezahlt werden,<br />
bei CHF 40 pro 100 kg (Stärkeanteil 60%). Da Getreide jedoch mit ger<strong>in</strong>gerem Aufwand zu Futtermittel<br />
verarbeitet werden kann (weniger Trocknungsaufwand), ist es ökologisch s<strong>in</strong>nvoller, Kartoffeln<br />
für die Ethanolproduktion zu verwenden. Für Melasse aus Zuckerrüben liegen die Preise <strong>der</strong>zeit<br />
bei CHF 280 pro Tonne, bei Importware (Trockengehalt 65%) somit bei CHF 430 pro Tonne TS<br />
(Krummenacher 2003).<br />
Kategorie c) Wiesland<br />
Die Angaben zu den Kosten für <strong>Biomasse</strong> <strong>der</strong> Kategorie c) basieren auf Hersener, Meier (2004). Diese<br />
geben Heupreise für das Jahr 2003 zwischen CHF 200 und 350 pro Tonne an. In e<strong>in</strong>er Grasverarbeitungsanlage<br />
75<br />
am Standort Schaffhausen wurde im Jahr 2001 je nach Qualität des angelieferten Grases<br />
zwischen CHF 160 bis 230 pro Tonne Trockenmasse bezahlt 76<br />
(Grass, 2003a, 2003b).<br />
Bzgl. <strong>der</strong> Kostenentwicklung rechnen Hersener, Meier (2004) auch hier zunächst mit e<strong>in</strong>er Kostenreduktion<br />
aufgrund <strong>von</strong> Effizienzsteigerung bei den Ernteverfahren und zunehmendem Anbau sowie <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Folge bis 2040 mit e<strong>in</strong>em Anstieg <strong>der</strong> Gestehungskosten aufgrund <strong>der</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> stark<br />
mechanisierten Ernte <strong>von</strong> verteuertem Treibstoff. E<strong>in</strong>e weitere Rationalisierung schätzen sie aufgrund<br />
<strong>der</strong> topografischen Verhältnisse für limitiert.<br />
Kategorie d) Ernterückstände, Gülle, Mist<br />
Im Wesentlichen be<strong>in</strong>haltet diese Kategorie Stroh und Hofdünger, wobei mengenmässig Hofdünger<br />
weitaus den grössten Teil ausmachen. Bezogen auf die TS-Masse machen die Hofdünger 98% und<br />
das Stroh 2% aus. In <strong>der</strong> Schweiz wird aktuell und auch <strong>in</strong> Zukunft das Stroh als E<strong>in</strong>streumaterial genutzt.<br />
Der Strohpreis liegt 2003 bei CHF 100. bis CHF 150 pro Tonne. Gülle wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis kaum<br />
Kosten verursachen (siehe auch Beispiel oben). Hersener, Meier (2004) rechnen bis 2040 mit e<strong>in</strong>er<br />
jährlichen Abnahme des Tierbestands um 1% bei gleichwertiger Zunahme <strong>der</strong> mittleren Betriebsgrösse.<br />
Diese reduziert die Gestehungskosten um ca. 1% jährlich. Die Gestehungskosten betragen somit<br />
im Jahr 2025 ca. 85% <strong>der</strong> heutigen Kosten. Für 2040 rechnen Hersener, Meier (2004) mit e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Kostenreduktion <strong>von</strong> ca. 15% gegenüber 2025. Begründet wird diese Kostenabnahme durch die<br />
Fortsetzung des Strukturwandels zu grösseren Betrieben h<strong>in</strong>, die Hofdünger kostengünstiger lagern<br />
und ausbr<strong>in</strong>gen können sowie durch vermehrten E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Güllebehandlungsverfahren (Biogasanlagen).<br />
Kategorie e) Strukturreiche <strong>Biomasse</strong> <strong>von</strong> Uferböschungen, Naturschutzflächen und f) Verkehrsflächen<br />
74<br />
Umfang <strong>von</strong> Produktions- und Marktstützungsmassnahmen.<br />
75<br />
<strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> Energie, Fasern und Prote<strong>in</strong>, das Verfahren hat die vertraglich vere<strong>in</strong>barten Spezifikationen<br />
nicht erreicht und <strong>der</strong> Betrieb wurde 2003 e<strong>in</strong>gestellt.<br />
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Entspricht CHF 136.– bis 200 pro Tonne getrocknetes Gras (85% TS).