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Potentiale zur energetischen Nutzung von Biomasse in der ... - EPFL

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Theoretische- und realisierbare Angebotspotenziale 75<br />

Bundesamt für Energie BFE<br />

Kategorie c) Wiesland<br />

Entwicklung des theoretischen Potenzials<br />

Das Wiesland teilt sich auf <strong>in</strong> Grün- und Buntbrachen 69 , extensive Wiesen, Streue- und Torfland sowie<br />

übrige Dauerwiesen, die den grössten Anteil haben. 70 Das Wiesland wird verstanden als die Dauerwiesen<br />

ohne Alpflächen. Die Grösse <strong>der</strong> alpwirtschaftlichen Flächen (Weiden) gibt die Arealstatistik (BFS<br />

2001) mit 537’801 ha an. Diese Fläche wird <strong>in</strong> den Tabellen <strong>zur</strong> Schätzung des <strong>Biomasse</strong>potenzials<br />

aufgeführt, ist jedoch im theoretischen Potenzial per Def<strong>in</strong>ition nicht berücksichtigt. Die alpwirtschaftlichen<br />

Nutzflächen wachsen e<strong>in</strong>erseits aufgrund <strong>der</strong> reduzierten Ackerfläche (+10'000 ha bis 2010,<br />

weitere 20'000 ha bis 2025), an<strong>der</strong>erseits reduziert sich ihre Fläche <strong>in</strong> dem Mass, <strong>in</strong>dem die Fläche <strong>der</strong><br />

Kategorie a (Waldholz, Feldgehölze, Hecken) wächst.<br />

Hersener, Meier (2003) gehen <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Zuwachs <strong>der</strong> ökologischen Ausgleichsflächen um 6000 ha<br />

bis 2010 aus. Diese Flächenzunahme <strong>von</strong> Grün- und Buntbrachen erfolgt zulasten <strong>der</strong> übrigen Dauerwiesen<br />

(vgl. Anhang 4).<br />

Die Fläche des Wieslandes wird ab 2003 als konstant angenommen. Die alpwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

dagegen nehmen bis 2025 weiter zugunsten des Waldes ab. 71 .<br />

Entwicklung des ökologischen Potenzials<br />

Im konservativen Szenario wird für 2025 e<strong>in</strong>e energetische <strong>Nutzung</strong> <strong>von</strong> 1% als ökologisch vertretbar<br />

e<strong>in</strong>gestuft. Die energetische <strong>Nutzung</strong> bleibt klimabed<strong>in</strong>gt auf e<strong>in</strong>en Nischenmarkt beschränkt. Die optimistischere<br />

Schätzung geht demgegenüber <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Anstieg des potenziellen ökologischen <strong>Nutzung</strong>sgrades<br />

<strong>von</strong> Wiesland für Energiezwecke auf 5% des theoretischen Potenzials aus.<br />

Kategorie d) Ernterückstände, Gülle und Mist<br />

Entwicklung des theoretischen Potenzials<br />

Die Schätzungen <strong>der</strong> Tierbestände s<strong>in</strong>d sehr unterschiedlich. Mack, Ferjani (2001, zitiert <strong>in</strong> Hersener,<br />

Meier 2003) schlagen e<strong>in</strong>en Anstieg des Tierbestands um 8% bis 2010 vor. Diese Annahme deckt sich<br />

nicht mit den längerfristigen Perspektiven des BLW (BLW 2003a). Das BLW geht <strong>von</strong> weiteren Liberalisierungsschritten<br />

<strong>in</strong> diesem Zeithorizont aus. Das Wachstum beim Geflügelbestand wird stabilisiert<br />

und durch e<strong>in</strong>e Abnahme beim R<strong>in</strong>dviehbestand mehr als kompensiert. Für die Abschätzung des theoretischen<br />

Potenzials wird mit e<strong>in</strong>er Zunahme des Tierbestands um 8% bis 2010 gerechnet, bis 2025<br />

mit e<strong>in</strong>er Abnahme auf den Stand <strong>von</strong> 2003. Für Stroh wird mit e<strong>in</strong>er Abnahme des theoretischen Potenzials<br />

bis 2025 proportional <strong>zur</strong> Abnahme <strong>der</strong> Ackerfläche gerechnet.<br />

Entwicklung des ökologischen Potenzials<br />

Der Anfall <strong>von</strong> Gülle und Mist verän<strong>der</strong>t sich mit <strong>der</strong> Tierzahl. Die energetische <strong>Nutzung</strong> wird zunehmen,<br />

das ökologische Potenzial wird aber erst zum Teil ausgeschöpft. Biogasverfahren werden vermehrt<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit stofflicher <strong>Nutzung</strong> (Hersener, Meier 2002) e<strong>in</strong>gesetzt. Für die energetische<br />

<strong>Nutzung</strong> stehen aufgrund <strong>der</strong> Überlegungen zum Klimawandel (siehe Kategorie a) vor allem die Überschüsse<br />

<strong>der</strong> klimatisch günstigen Jahre <strong>zur</strong> Verfügung. Für 2025 wird für Gülle und Mist das energetisch<br />

nachhaltig nutzbare Potenzial auf 25% und 40% des TS Anfalls geschätzt, für Stroh auf 5% bis<br />

15%.<br />

69<br />

Die Zuteilung <strong>der</strong> Grün- und Buntbrachen zum Wiesland ist eigentlich nicht korrekt. Da es jedoch auf die Potenzialschätzung<br />

ke<strong>in</strong>e wesentliche Auswirkung hat, wurde die Zuteilung so belassen.<br />

70<br />

Detaillierte Zahlen zu 2001 und <strong>der</strong> Schätzung für 2010 f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Anhang 3 und 4.<br />

71<br />

Rund 5–10% <strong>der</strong> extensiven Wiesen (5–10'000 ha) werden nicht mehr über das Tier, son<strong>der</strong>n <strong>zur</strong> <strong>energetischen</strong><br />

<strong>Nutzung</strong> e<strong>in</strong>gesetzt (eventuell <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit an<strong>der</strong>en Koppelprodukten).

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