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Irische Texte : mit ersetzungen und Wterbuch

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Tochmarc Ferbe.<br />

ich clarauf aufinerksam gemacht, zuletzt in meinem Buche „Mara<br />

unci Buddha", S. 222 ff., dass die alten Iren bei einer Form<br />

der epischen Erzahlung stehen geblieben sind, die als eine Yor-<br />

stufe des vollendeten nur aus Versen bestehenden Epos an-<br />

zusehen ist. Der Sage Tochmarc Ferbe sind besonders viel<br />

Einzelgedichte eingelegt worden, wohl ein Zeichen dafiir, dass<br />

dieser tragische Stoff die Bardeu einst ganz besonders ange-<br />

zogen hat. Auch hier beobachten w, dass die Reden, Mono-<br />

loge <strong>und</strong> Dialoge, der Theil des Stoffes gewesen sind, der zuerst<br />

von den Dichtern in metrische Form gebracht worden ist. In<br />

unsere Sage sind nicht weniger als elf solche Situationsgedichte<br />

eingelegt worden. Sie sind verscliiedener Art, das II., VI.,<br />

VIII. <strong>und</strong> X. fiihren ein Gesprach weiter aus, das I., III. <strong>und</strong><br />

IV. sind druidische Prophezeiungen , das V., VII., IX. <strong>und</strong><br />

XI. sind KlageHeder.<br />

Was das Metrum anlangt, so sind die druidischen Prophe-<br />

zeiungen sogenannte Betorics, die freihch hier nicht ganz die<br />

Gleichmassigkeit der Composition zeigen, wie ich sie fiir ahn-<br />

Hche Stiicke in der Sage Echtra Condla Chaim in der Bevue<br />

Celtique V p. 389 <strong>und</strong> p. 478 nachgewiesen habe. — Ein sel-<br />

teneres Versmass zeigt sich im I. Gedicht: die Langzeile besteht<br />

aus 7 -\-3 Silben, <strong>und</strong> die Langzeilen reimen <strong>mit</strong> einsilbigen<br />

Wortern. Soweit ist dies das Versmass Nr. 37 bei Thurneysen,<br />

Mittelirische Verslehren (Ir. T. Ill 1, S. 153), aber eine weitere<br />

Feinheit ist noch, dass immer das letzte Wort der sieben-<br />

silbigen Kurzzeile <strong>mit</strong> dem ersten Worte der dreisilbigen Km-z-<br />

zeile reimt (grith <strong>mit</strong> hith, fer <strong>mit</strong> sleg, rig <strong>mit</strong> gnim, u. s. w.).<br />

Vom Erzahler wird dieses Gedicht als ein Mustergedicht ein-<br />

gefiihrt, glónáthi (altir. gláosnáthe) airchetail lin. 115. — Die<br />

anderen Gedichte sind sammtHch in der gewohnlichen Strophe<br />

von viermal siebeu Silben abgefasst, <strong>und</strong> zwar ist es die Varie-

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