Irische Texte : mit ersetzungen und Wterbuch

Ii^ Einleitung. 451
siiid, in dem Gedichte fehleu. Es ist zwar schon aus sprach-
lichen Grunden nicht imwahrscheinlich, dass einzeliie der eiii-
gelegten Gedichte erst spater entstanden sind, als das Schluss-
gediclit, aber im Allgemeinen konnte man doch Bedenken tragen,
ex silentio hier oline Weiteres zu schliessen, dass das Schluss-
gedicht sich auf eine andere, kiirzere Version der Sage beziehen
milsse, in der fast sammtliche Gedichte uud -sdele Einzelheiten
nicht vorlianden waren. Allein das Schweigen des Schluss-
gedichtes wird dadurch bedeutsamer, dass die Egerton-Version
der Sage genau iiber dieselben Dinge schweigt: diese und das
Schlussgedicht stehen in einem engeren sachlichen Zusammen-
hang, jedoch ohne dass das Eine die Quelle des Andern sein
konnte. Dadiuxb Avird allerdings sebr wahi'scheinlicb, dass es
neben der ausfiikrlicben, reich ausgeschmiickten Version des
Buchs von Leinster von Alters her eine schKchtere Form der
Sage gegeben hat.
Vor AUem kommt in Betracht, dass in dem Gedichte
(LG.) und in der Egerton-Version (Eg.) keine Spur von Mane's
glanzendem Einzug in Dúnad Geu-g und von dem Empfang
daselbst zu finden ist, dass vielmehr beide Texte mit der nacht-
hchen Erscheinung bei Conchobar beginnen. Da, wie schon
Atkinson in den Contents des Book of Leinster bemerkt, die
Scliilderung von Mane's Einzug stark an den Anfang der Tain
bo Fráich erinnert, so liegt in der Prosaerziihlung des Buchs
von Leinster (LP.) entweder eine Nachahmung vor, oder es gehort
eine solche Schilderung zu den gleichsam stereotypen Stiickeu,
mit deuen die zilnftigen Erzahler jede Erzahlung ausschmiicken
konnten. Aber ein Ansatz zu einer Schilderung der Pracht
der in Gerg's Hause versammelten Schaaren hegt auch in der
kiu'zeren Version vor, Eg. hn. 29 ff. Und es spricht sich sogar
in dieser Beziehung ein htterarischer Zusammenhang zwischen
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