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Jubiläen 2006 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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let ihm bewilte Professionem extraordinariam, wie dieselbe obbesagter<br />

Doct. Horn vormahls gehabt gebührend anweisen nach ernennung Daran<br />

gescheht Unserer meinung.<br />

So wurde J. S. Schamberg im jugendlichen Alter von 32 Jahren Professor der<br />

Chemie. Kurz darauf folgten noch die Ordinariate für Physiologie und schließlich<br />

Anatomie. Mit seiner Wahl zum Rektor im Sommersemester 1702 und der<br />

Errichtung des Anatomischen Theaters im Jahre 1704 unter seiner Leitung hatte<br />

er in kurzer zeitlicher Abfolge eine bedeutende Stellung in der <strong>Universität</strong>shierarchie<br />

eingenommen, die mit der zweiten Wahl zum Rector Magnificus am 23.<br />

April 1706 kulminierte. Der Tod beendete jäh am 4. August 1706 nach gerade<br />

3 Monaten im Amt diese hoffnungsvolle Karriere im 39. Lebensjahr. Johann<br />

Christian Schamberg ist es, wenn man aus gehörigem zeitlichem Abstand sein<br />

Wirken für die Chemie einschätzt, wesentlich zu verdanken, dass sich diese<br />

Wissenschaft an der <strong>Universität</strong> <strong>Leipzig</strong> in der Medizinischen Fakultät etablierte<br />

und sie über sein Ableben hinaus ununterbrochen in Form von Chemieprofessuren<br />

erhalten blieb. Im Jahre 1707 wurde das Extraordinariat für Chymie mit<br />

Martin Naboth (1675 – 1721; Funktionszeit bis zu seinem Lebensende) besetzt.<br />

Bereits 1710 berief man auf die erste ordentliche Professur für Chemie Johann<br />

Christoph Scheider (1681 – 1713), der aber wegen der Widerstände, die sich<br />

ihm bei der Errichtung eines Chemischen Laboratoriums stellten, schon nach<br />

zwei Jahren entnervt die <strong>Universität</strong> verließ. Auf M. Naboth folgten (Amtszeiten<br />

in Klammern) als ordentliche Professoren für Chemie Adam Friedrich Petzold<br />

(1722 – 1761), Anton Riediger (1762 – 1783) und schließlich Christian Gotthold<br />

Eschenbach (1784 – 1830). Letzerem gelang es, das erste Chemische <strong>Universität</strong>slaboratorium<br />

im Jahre 1805 in der Pleißenburg einzurichten.<br />

Glücklichen Umständen verdankt es die <strong>Universität</strong>, dass trotz des Verlustes<br />

eines wertvollen Porträtbildnisses Schambergs von David Hoyer (1670 – 1728)<br />

durch die Zerstörung des Augusteums am 3. Dezember 1943 ein danach angefertigter<br />

Kupferstich des Künstlers Martin Bernigeroth (1670 – 1733) erhalten<br />

geblieben ist. Das hier abgebildete Gemälde aus der Werkstatt von David Hoyer<br />

zeigt Johann Christian Schamberg mit dem Rektormantel, einem purpurfarbenen<br />

Umhang mit teilweisem Hermelinbesatz. Es gehört zum historischen Besitz der<br />

<strong>Universität</strong> und befindet sich im Anatomischen Institut.<br />

Lothar Beyer<br />

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