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Jubiläen 2006 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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Bemühungen entstand 1894 sein bekanntestes Werk, „Die Physik des Äthers<br />

auf elektromagnetischer Grundlage“, das den neuen Anschauungen den Weg<br />

bereitet hat. Neue von Drude entwickelte Ansätze, er stellte sogar die Annahme<br />

eines Äthers infrage, beeinflussten Einsteins spätere Arbeit zur speziellen Relativitätstheorie.<br />

Einen besonderen Ansporn für seine Arbeit über elektrische<br />

Wellen gaben Drude die technischen Aufgaben der drahtlosen Telegraphie,<br />

deren physikalische Seite ja in ganz enger Beziehung mit seinem Fachgebiet<br />

steht. Eben diesen und anderen Fragen wollte er in Zukunft all seine Kraft<br />

zuwenden. „Im Mittelpunkt seines Strebens“, schreibt Max (von) Laue, „stand<br />

die Optik.“ Die Hauptresultate seiner optischen Untersuchungen hat Drude 1900<br />

in seinem Lehrbuch der Optik vereinigt, das durch die klare und lebendige Sprache<br />

zur Einführung in das Studium der Optik wie kein zweites geeignet war. In<br />

seinem Todesjahr erschien bereits die zweite Auflage, und 1912 kam die 3. Auflage<br />

heraus. Seinen Namen trägt das sogenannte Drude-Sommerfeld-Modell<br />

zu Elektronentheorie der Metalle. Es wurde 1900 von Drude entwickelt und<br />

1933 auf der Grundlage von Debyes Quantentheorie der spezifischen Wärme<br />

von Sommerfeld und Hans Bethe vervollständigt. Eine weitere Ehrung folgte<br />

viele Jahrzehnte später: Seit 1992 heißt das Berliner Institut für Festkörper-<br />

elektronik „Paul-Drude-Institut“.<br />

Im Jahre 1900 hat Paul Drude <strong>Leipzig</strong> verlassen. Jede Geschichte der <strong>Leipzig</strong>er<br />

Physik wird ihn als genialen Theoretiker und exakten Experimentator nennen.<br />

Gerald Wiemers<br />

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