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Jubiläen 2006 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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Ausbildung am Progymnasium in Neustadt an der Aisch und am Gymnasium in<br />

Ansbach erhalten und anschließend von 1902 – 1906 in Erlangen und <strong>Leipzig</strong><br />

evangelische Theologie und orientalische Philologie studiert. Danach besuchte<br />

er von 1906 – 1908 das Predigerseminar in München. Als Stipendiat seiner<br />

bayrischen Landeskirche wurde der Predigtamtskandidat 1908 für fünf Monate<br />

zu einem Lehrkurs des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft<br />

des Heiligen Landes in Jerusalem entsandt. Die Grunderfahrung des<br />

Landes Palästina sollte ihn hinfort nicht mehr loslassen. Der dort unter Leitung<br />

von Gustaf Dalman empfangene Anschauungsunterricht über Aufgaben und<br />

Methoden der Erforschung des Alten Orients wurde für sein weiteres Leben<br />

entscheidend. Er beschloss, sich „ganz der wissenschaftlichen Arbeit am Alten<br />

Testament und an den orientalischen Nachbarfächern (besonders Ägyptologie,<br />

Assyriologie und altorientalische Archäologie) zu widmen“ (Alt).<br />

Der Entschluss fiel in eine Zeit, in der die noch junge Assyriologie beachtliche<br />

Erfolge erzielte und der Streit um die Abhängigkeit des Alten Testaments von<br />

der literarischen Hinterlassenschaft des Zweistromlandes (sog. Babel-Bibel-<br />

Streit) voll entbrannte. Dieser Streit stieß Alt ab. Er ging daher nach seiner<br />

Rückkehr aus Palästina, wo er auch Arabisch gelernt hatte, und nachdem er eine<br />

Anstellung als Inspektor des Theologischen Studienhauses in Greifswald angetreten<br />

hatte, sogleich an die Ausarbeitung einer Promotionsschrift, die sich den<br />

politischen Beziehungen zwischen Israel und Ägypten widmete. 1909 erwarb<br />

er mit dieser Dissertation, die ihn auch als kundigen Ägyptologen auswies, die<br />

theologische Licentiatenwürde der <strong>Universität</strong> Greifswald. Zugleich habilitierte<br />

er sich dort als Privatdozent. 1912 wurde er zum planmäßigen außerordentlichen<br />

Professor ernannt. Im Winter 1912 – 1913 weilte er – nunmehr als Mitarbeiter<br />

Dalmans – wieder am Jerusalemer Institut. 1914 verlieh ihm die Greifswalder<br />

Fakultät den theologischen Ehrendoktor. Im gleichen Jahr erfolgte seine Berufung<br />

als ordentlicher Professor nach Basel. Die Baseler haben ihn aber sogleich<br />

wieder entbehren müssen, da er als deutscher Staatsbürger von 1914 – 1918 zum<br />

Kriegsdienst eingezogen wurde, zunächst ein Jahr lang in der Heimat als Sanitätsunteroffizier,<br />

dann 1916 – 1918 bei den der türkischen Armee unterstellten<br />

deutschen Truppen in Syrien und Palästina, wo er zuletzt in Nazareth als wissenschaftlicher<br />

Beamter für kartographische Arbeiten zuständig war. 1921 erreichte<br />

ihn in Basel ein Ruf als Ordinarius an die Theologische Fakultät in Halle (Saale),<br />

die ihn aber nur im Sommersemester 1921 sah, denn in demselben Jahr erhielt er<br />

auch die Berufung nach <strong>Leipzig</strong>, die er annahm, da ihm die <strong>Leipzig</strong>er Orientalistik<br />

ein günstiger Rahmen für die eigene Arbeit zu sein schien.<br />

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