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Jubiläen 2006 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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Ab 1960 hatte das Institut schon eine beachtliche internationale Bekanntheit erreicht.<br />

Ein neuer Name sollte der Unterscheidung vom Goethe-Institut München<br />

dienen. Die Wahl fiel auf den „Prediger der Humanität“, den Schriftsteller und<br />

Philosophen der Weimarer Klassik Johann Gottfried Herder. Ein Brief an den<br />

Rektor der damaligen Karl-Marx-<strong>Universität</strong> <strong>Leipzig</strong> vom 21.02.1961 hob zur<br />

Begründung der Wahl, entgegen anderen Behauptungen, hervor: „Es waren vor<br />

allen Dingen Herders humanistisches Ideengut […], seine Theorien über die<br />

Sprache und sein großes Verständnis für die Literatur anderer Völker, die uns zu<br />

dem vorgenannten Vorschlag führten“.<br />

Der neue Name entsprach neuen Aufgaben und Plänen des Instituts: „Herder-<br />

Institut-Vorstudienanstalt für ausländische Studierende in der DDR und Stätte<br />

zur Förderung deutscher Sprachkenntnisse im Ausland“.<br />

Auf Antrag der Direktorin an den Oberbürgermeister der Stadt <strong>Leipzig</strong> wurde<br />

eine Änderung der Anschrift vorgenommen. Die Döllnitzer Straße im Stadtteil<br />

Gohlis erhielt den Namen Lumumbastraße. Aller Welt sollte deutlich gemacht<br />

werden, dass die weltberühmte Messestadt und die Karl-Marx-<strong>Universität</strong> den<br />

Freiheitshelden Afrikas Patrice Lumumba ehrten. Am 12. Juni 1961 fand der<br />

Gründungsakt des Herder-Instituts statt. Mit neuer außenpolitischer Orientierung<br />

der DDR auf weltweite diplomatische Anerkennung erfuhr das Herder-Institut in<br />

den sechziger Jahre eine beträchtliche Ausweitung seiner Wirkung.<br />

Im Jahre 1964 wurde der neue Direktor des Herder-Instituts, Johannes Rößler,<br />

vormals Wirtschaftsprofessor an der Hochschule für Ökonomie Berlin, in sein<br />

Amt berufen. Die neue Leitungsstruktur mit drei funktional abgegrenzten Stellvertreterposten<br />

für Unterricht und Erziehung, für Kader und Studienangelegenheiten<br />

und für Forschung wurde bis 1990 beibehalten. Die Studienvorbereitung<br />

umfasste drei Bereiche: die einjährige Vorbereitung für naturwissenschaftlichtechnische,<br />

für medizinisch-landwirtschaftliche und für gesellschaftswissenschaftliche<br />

Fachrichtungen. Hinzu kam eine zweijährige Vorbereitung für Studierende,<br />

die nach einem Jahr das Ausbildungsziel nicht erreicht hatten, sowie<br />

eine Vorbereitung von Aspiranten. Eine Arbeitsgruppe für den landeskundlichen<br />

Unterricht und für den studienbegleitenden Unterricht der ausländischen Germanistikstudenten<br />

ergänzten das Programm. Zunehmend verlangte das Ministerium<br />

für Hoch- und Fachschulwesen Lektoren für einen mehrjährigen Einsatz im<br />

Ausland. Eine „Leitstelle“ koordinierte die Vorbereitung der Lektoren für die<br />

nun jährlich stattfindenden Lektorentagungen.<br />

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