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Jubiläen 2006 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

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mester 1844/45 ist es neben anderen vor allem er, der dann seelenheilkundliche<br />

Themen liest. Im Gegensatz zu den Lehrveranstaltungen, die wirklich fortgeführt<br />

werden, wird in den 1850er und 60er Jahren im Konglomerat der Verpflichtungen<br />

Radius‘, die immer wieder hin und her geschoben worden sind, bald keine<br />

bestimmte Rede mehr von einem psychiatrischen Lehrstuhl sein, er verschwindet<br />

im Laufe der Jahre stillschweigend ohne formellen Akt.<br />

An die Heinrothsche psychiatrische Professur wird sich erst wieder Mitte der<br />

1870er Jahre mangels vakanter anatomischer oder physiologischer Lehrkanzeln<br />

erinnert, als es vor allem Carl Ludwig (1816 – 1895) umtreibt, für seinen hirnforschenden<br />

Schützling und noch außerordentlichen Professor ohne Lehrzuweisung<br />

Paul Flechsig (1847 – 1929) ein gesichertes Unterkommen an der eigenen<br />

<strong>Universität</strong> zu finden. Flechsig wird für 1878 schließlich die außerordentliche<br />

Professur für Psychiatrie zugesprochen, und er erhält die Anwartschaft auf das<br />

Direktorat einer noch zu erbauenden <strong>Universität</strong>sirrenklinik. 1884 wird er dann<br />

die erste ordentliche Professur für Psychiatrie an der <strong>Universität</strong> <strong>Leipzig</strong> erhalten.<br />

Hauptsächlich Flechsig, der seit dem Wintersemester 1874 noch ausschließlich<br />

mikroskopisch-anatomische und hirnanatomische Vorlesungen offeriert<br />

hatte, wird ab dem Sommersemester 1880, in dem er mit der ‚Speciellen Psycho-<br />

Pathologie mit klinischen Demonstrationen‘ psychiatrisches Lehrgebiet betritt,<br />

bis zu seiner Emeritierung 1920 die von Heinroth als Kontinuität begründete<br />

Tradition fortsetzen.<br />

Holger Steinberg<br />

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