Jubiläen 2006 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Oskar von Gebhardt Zum 100. Todestag am 9. Mai 2006 Am 9. Mai 1906 verstarb Oskar von Gebhardt, der erste Direktor der Leipziger Universitätsbibliothek in ihrem neuen Gebäude in der Beethovenstraße. Gebhardt war aber nicht nur ein fachlich versierter Bibliothekar, sondern – von Hause aus Theologe – auch ein gelehrter Editor antiker christlicher Texte. 73
„Gebhardts Leben floß wie ein breiter, stiller, von Bäumen beschatteter Strom dahin.“ Diese Charakterisierung, nicht etwa in einem Nachruf, sondern in einem kurz nach Gebhardts Tod über ihn verfassten Artikel in der „Protestantischen Realenzyklopädie für Theologie und Kirche“ zu finden, ist typisch für die Sicht der Zeitgenossen. Sie sagten ihm das „Gewissen eines Herrnhuters“, die „Ausdauer einer Maschine“, den Habitus eines „trocknen und nüchternen Gelehrten“, „Zurückhaltung“ oder „Vornehmheit der Denkart, gepaart mit einer großen persönlichen Anspruchslosigkeit“ nach und nannten ihn „gemessen und kühl“. Sein Freund Adolf von Harnack allerdings wusste auch von Gebhardts Phantasie, seinem Humor und seiner künstlerischen Natur zu berichten. Im Blick auf die Universitätsgeschichte ist an Oskar von Gebhardt zu erinnern, weil er von 1893 bis zu seinem Tod im Jahre 1906 Leiter der Universitätsbibliothek war (zuerst mit dem Titel eines Oberbibliothekars, dann eines Direktors). 1891 war die Bibliothek in ihr neues Domizil in der Beethovenstraße umgezogen, und offensichtlich war Gebhardt nicht nur ein zurückgezogener Gelehrter, sondern auch ein guter Organisator, der die Bibliotheksverwaltung neu und benutzerfreundlich ordnete und sich überdies um die Katalogisierung der Handschriftenbestände kümmerte. Für seine Aufgabe war er durch eine stetige Karriere hervorragend qualifiziert. 1875 hatte er seine bibliothekarische Tätigkeit als Volontär an der Straßburger Universitätsbibliothek begonnen, 1875/76 hatte er als Bibliotheksassistent an der Leipziger Universitätsbibliothek gearbeitet. Die weiteren Stationen waren Halle (als Kustos und Unterbibliothekar von 1876 bis 1880), Göttingen (als Unterbibliothekar von 1880 bis 1884) und Berlin (als Bibliothekar und Direktor der Druckschriftenabteilung von 1884 bis 1893). Die Berufung nach Leipzig verlief dennoch nicht reibungslos, wofür ein im Universitätsarchiv zu findender kurzer Briefwechsel zwischen dem Kultusministerium in Dresden und der Philosophischen Fakultät aus der Zeit vom Dezember 1892 bis zum März 1893 zeugt. Das Amt des Leiters der Universitätsbibliothek war zu dieser Zeit mit einer Honorarprofessur verbunden, und auch Gebhardt sollte auf eine solche ernannt werden. Die Stellungnahme der Philosophischen Fakultät fiel anders aus, als vom Ministerium erwartet. Die Fakultät verweigerte sich: „Soweit der Facultät bekannt ist, gehören die wissenschaftlichen Studien, die Herr von Gebhardt bisher neben seiner wesentlich ein reines Verwaltungsamt bildenden Bibliothekarsstellung privatim verfolgt hat, dem theologischen Gebiete an.“ Nach Rücksprache mit Gebhardt umschrieb das Ministerium das ins Auge gefasste Fachgebiet dann mit „Buch- und Schriftwesen“. Gebhardt teilte im Zuge der Verhandlungen mit, er gehe davon aus, „daß es sich bei seiner Ernennung zum Honorarprofessor nicht sowohl um eine Verpflichtung, als 74
Seite 1 und 2:
Jubiläen 2006 Personen | Ereigniss
Seite 3 und 4:
Impressum Herausgeber: Rektor der U
Seite 5 und 6:
Oskar von Gebhardt 73 Zum 100. Tode
Seite 8:
Geleitwort Nachdem die Broschüren
Seite 11 und 12:
„Mein Leipzig lob’ ich mir“,
Seite 13 und 14:
sophie klar umrissen, das er in ein
Seite 16 und 17:
Hermann Brockhaus Zum 200. Geburtst
Seite 18 und 19:
Schriften) einführte. In Oxford en
Seite 20:
Hauptpublikationen: Dissertation: G
Seite 23 und 24: Eva Lips geborene Wiegandt wurde am
Seite 25 und 26: Umfeld entwickelte Eva Lips ein gan
Seite 27 und 28: Ein wesentliches Anliegen, das sie
Seite 29 und 30: Hans Otto de Boor kam am 9. Septemb
Seite 31 und 32: seine Lettres d‘Allemagne, die er
Seite 33 und 34: Die hochschulpolitischen Umstände,
Seite 35 und 36: nachdem Lamprechts Versuch, die ren
Seite 37 und 38: und kulturellen Kontakten fragen li
Seite 40 und 41: Emil Adolf Roßmäßler Zum 200. Ge
Seite 42 und 43: 1929 wurde Roßmäßler von der Anr
Seite 44 und 45: elativ kleine Publikation, die den
Seite 46 und 47: Eduard Friedrich Weber Zum 200. Geb
Seite 48 und 49: man den Vertrag, wonach die Anstell
Seite 50 und 51: Karl-Sudhoff-Institut Zum 100. Jahr
Seite 52 und 53: für interdisziplinäre Veranstaltu
Seite 54: trat, ist für das vierte Quartal 2
Seite 57 und 58: 56 Was mit ihm, abgesehen von allem
Seite 59 und 60: größere Bedeutung zugewiesen hat:
Seite 62 und 63: Albrecht Alt Zum 50. Todestag am 24
Seite 64 und 65: Ausbildung am Progymnasium in Neust
Seite 66: Weippert). Ein häufig überliefert
Seite 69 und 70: Was geht uns durch den Kopf, wenn w
Seite 71 und 72: Zwecken zu dienen: 1. als Anstalt d
Seite 76 und 77: vielmehr die Berechtigung zum Halte
Seite 78: Zeit aufblühenden Christlichen Arc
Seite 81 und 82: Hommel wurde am 6. Januar 1722 in L
Seite 83 und 84: sein strafrechtsphilosophisches Hau
Seite 85 und 86: Nachdem schon in den vorhergehenden
Seite 87 und 88: Heinroth war von seiner ganzen Pers
Seite 89 und 90: mester 1844/45 ist es neben anderen
Seite 91 und 92: Im Jahre 1894 erhielt das Physikali
Seite 93 und 94: Bemühungen entstand 1894 sein beka
Seite 95 und 96: Am 29. Juli 1856 ist Robert Schuman
Seite 97 und 98: eine Singstimme und Klavier, Heft I
Seite 100 und 101: Wegbereiter der Chemie Zum 300. Tod
Seite 102 und 103: talis atque rationalis curiosa war
Seite 104: let ihm bewilte Professionem extrao
Seite 107 und 108: Der eigentliche Beginn des Ausländ
Seite 109 und 110: Ständig steigende Lehrverpflichtun
Seite 111 und 112: Johann Friedrich Christ wurde am 26
Seite 113 und 114: der Stelle diskutiert, berichtigt u
Seite 115 und 116: Christ aus gelehrter Liebhaberei un
Seite 117 und 118: Geboren am 20. Februar 1844 in Wien
Seite 119 und 120: die Brownschen Bewegung erklären.
Seite 122 und 123: Johann Christoph Adelung Zum 200. T
Seite 124 und 125:
Aussagewerten und erkennt damit die
Seite 126 und 127:
Johann Christian Gottfried Jörg un
Seite 128 und 129:
der heutigen Karl-Tauchnitz- und Be
Seite 130 und 131:
uch der Hebammenkunst“ heraus, in
Seite 132 und 133:
Christian Samuel Weiss Zum 150. Tod
Seite 134 und 135:
Abscheidung überwiegend aus dem ma
Seite 136:
geboten, hier konnte er sich zielst
Seite 139 und 140:
Kötzschke, am 8. Juli 1867 in Dres
Seite 141 und 142:
schung der Nachkriegszeit bis in di
Seite 143 und 144:
werden. Nach der Wiedervereinigung
Seite 145 und 146:
Der aus dem sächsischen Bischofswe
Seite 147 und 148:
All diese Aufgaben und die rege Tei
Seite 149 und 150:
Nicht zuletzt wird der Name Hesse d
Seite 151 und 152:
Über die Jahrhunderte hinweg haben
Seite 153 und 154:
der während der Reise ständig mit
Seite 156 und 157:
Thomas Müntzer Vor 500 Jahren bega
Seite 158 und 159:
tel ein von den Geistlichen verschu
Seite 160:
DDR, starken Einfluss auf die Bewer
Seite 163 und 164:
Am Stiftungstag der Universität, d
Seite 165 und 166:
men musste, und in der Hauptfacade
Seite 168 und 169:
Academiae Musicus Werner Fabricius
Seite 170 und 171:
auch an den Musikaufführungen in d
Seite 172 und 173:
Frauenstudium an der Universität L
Seite 174 und 175:
und damit erhöhte sich der Druck a
Seite 176 und 177:
Die ersten Promotionen Zum 575. Jah
Seite 178 und 179:
geeignet als die Verleihung akademi
Seite 180 und 181:
Mit diesem System der Abstufungen u
Seite 182 und 183:
Autorenverzeichnis Cornelia Becker
Seite 184 und 185:
Prof. Dr. Helmut Loos Professor fü
Seite 186 und 187:
Bildnachweise S. 9: Erich Kähler (
Seite 188:
S. 149: Stadtansicht von Algier, Ku
Alle anzeigen

Jubiläen 2006 - Universitätsarchiv Leipzig - Universität Leipzig

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?