Die ausführliche Version als pdf - Futur III
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gen <strong>als</strong> die „Möglichkeit zu konsumieren” wird wieder stärker. Für eine Altersvorsorge sollte<br />
die Rolle des Vermögens eh sinken.<br />
Nichtkapitalisierbare Gemeinschaftsgüter<br />
Hinter diesem etwas sperrigen Begriff stehen öffentliche Güter wie Landschaftsbild, saubere<br />
Luft, sauberer Regen, saubere Flüsse, Frieden. Sie gehören nicht einem Einzelnen, jeder<br />
muss sie „konsumieren” können, man stört niemanden dabei, und niemand hat das Recht,<br />
einem diese Dinge „unvernünftig” zu verweigern. Es lässt sich kein Preis dafür festlegen,<br />
dennoch haben sie für die Gemeinschaft einen Wert. Man wird sie weiterhin mit dem Ordnungsrecht<br />
„bewerten” müssen, d. h. entscheiden, wie viel „Missbrauch” zulässig ist und was<br />
er kostet.<br />
6.2.5 Repräsentative Demokratie <strong>als</strong> Wunsch nach Vision<br />
<strong>Die</strong> Idee der unternehmerischen Vision begründet demzufolge auch noch etwas ganz anderes:<br />
<strong>Die</strong> repräsentative Demokratie ist ebenfalls ein Ausdruck dieser Vorstellung. Sie ist nicht<br />
lediglich eine praktische Arbeitsteilung, sondern die Gemeinschaft möchte auf diese Weise<br />
Personen an die Spitze befördern und mit einem gewissen Maß an Gestaltungsmacht ausstatten,<br />
die eine Vision umsetzen, der wir vertrauen. Menschen, die idealerweise über Demut,<br />
Selbstvertrauen und Vernunft verfügen. Weil unsere aktuelle Vision aber die Eitelkeit <strong>als</strong><br />
maßgeblichen Antrieb hat, spült unsere Demokratie immer wieder die Eitlen nach oben – mit<br />
bemerkenswerten Ausnahmen. Man kann nämlich persönlich eitel sein und dennoch eine<br />
uneitle politische Vision besitzen. Und umgekehrt. (Sie können jetzt grübeln, welche deutschen<br />
Bundeskanzler und -kanzlerinnen ich in welcher Kategorie sehe.)<br />
Der aktuelle Wunsch nach mehr direkter Demokratie spiegelt unser Misstrauen gegenüber<br />
einer repräsentativen Demokratie wider, in der die Vernunft der Eitelkeit und der Bereicherung<br />
gewichen ist. Wo ist denn heute der Wunsch nach direkter Demokratie am lautesten?<br />
Bei technischen Großprojekten und bei Privatisierungen öffentlicher Güter, wo sich wenige<br />
auf Kosten vieler bereichern, und damit sind wir sofort beim Kern der Sache. <strong>Die</strong> Einführung<br />
einer humanistischen Marktwirtschaft würde diese Probleme sofort lösen. Dennoch muss die<br />
Politik auch das Problem der Bürgerbeteiligung lösen, welches über das „Parteiengezänk”<br />
nicht richtig funktioniert. Direkte Demokratie wird nicht der Weg sein. „Je mehr direkte Entscheidungen<br />
durch das ganze Volk, um so unregierbarer das Land!” (Helmut Schmidt, zitiert<br />
nach wikiquote)<br />
6.2.6 Unendliche Zukunft<br />
Ziel ist ein Leben des Menschen im Gleichgewicht mit der Umwelt.<br />
Was an wirtschaftlicher und individueller Betätigung erlaubt sein soll und was nicht, ist ziemlich<br />
egal und vom gesellschaftlichen Konsens abhängig, solange bestimmte Grundsätze erfüllt<br />
sind und unverbrüchlich dauerhaft eingehalten werden. <strong>Die</strong> Grundsätze müssen so sein,<br />
dass sich das System „unendlich weit in die Zukunft” denken lässt. Wenn dann ein iPhone<br />
darin Platz findet – warum nicht? Ich halte das zwar für unwahrscheinlich, aber darauf<br />
kommt es jetzt nicht an, sondern:<br />
Nachhaltigkeitspostulat:<br />
1. 100 % Recycling oder 100 % Abbaubarkeit („Cradle to cradle”)<br />
2. Keine zusätzlichen nichterneuerbaren Rohstoffe verbrauchen<br />
3. Produktverantwortung des Herstellers über die gesamte Produktlebensdauer<br />
Alles andere ist gegenüber künftigen Generationen nicht zu verantworten und macht auch im<br />
Hier und Jetzt immer weniger Freude. Wer von den gleichen Rechten aller Menschen spricht,<br />
der muss auch die künftigen Generationen miteinbeziehen, und es ist nicht einzusehen, dass<br />
man ihnen etwas anderes hinterlassen sollte <strong>als</strong> man selbst vorgefunden hat. Wir schleppen<br />
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