Die ausführliche Version als pdf - Futur III
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• Demokratie<br />
• Marktwirtschaft<br />
• „Leistung soll sich lohnen”<br />
• Zurückhaltung des Staates<br />
berücksichtigen. Das heißt nicht, dass es keine Grenzen gibt. Aber im praktischen täglichen<br />
Leben sollen diese Grundsätze verwirklicht sein.<br />
Aufgabe des Staates neben der Bereitstellung der öffentlichen Güter ist es, den demokratisch<br />
beschlossenen Prinzipien Geltung zu verschaffen und dafür die Voraussetzungen zu gewährleisten.<br />
Auf welchen Wegen diese Ziele erreicht werden, sollte der Freiheit des Einzelnen<br />
überlassen bleiben. <strong>Die</strong> Beeinflussung dieser Wege sollte auf das absolut notwendige Minimum<br />
begrenzt bleiben und praktisch unterstützende, möglichst marktwirtschaftliche Maßnahmen<br />
anstelle von Gängelung und Verboten bevorzugen. Das wird gelingen, wenn die<br />
Prinzipien klug gewählt sind. Derzeit sind sie es nicht.<br />
<strong>Die</strong> beliebte Unterscheidung zwischen „guter” und „schlechter” Wirtschaft, auch Rosinenpicken<br />
genannt, basiert auf der Hoffnung, dass man Vernunft in die Wirtschaft einziehen lassen<br />
könne, indem man das eine fördert und das andere bremst. Der Staat hat privatwirtschaftlich<br />
nichts zu fördern oder zu bremsen. Wenn einzelne privatwirtschaftliche Unternehmungen<br />
„aus Vernunftgründen” subventioniert oder sanktioniert werden müssen, ist bereits<br />
etwas schiefgegangen, und eine sofortige Suche nach den eigentlichen Ursachen sollte beginnen.<br />
5.2.4 Ungleichheit begrenzen<br />
Es gibt starke Argumente für das Streben des Menschen nach Gleichheit und Belege dafür,<br />
dass mehr Gleichheit die Gesellschaft insgesamt glücklicher und gesünder macht. Derzeit hat<br />
die Umverteilungsdiskussion etwas Gönnerhaftes: Na gut, wir geben was ab. Vielleicht aber<br />
hat der Begriff von Reichtum seinen anfeuernden Zweck einfach historisch erfüllt? Ein<br />
„Reichtumsverbot” würde unter anderem dazu führen, dass wieder mehr Leute für ihre Existenz<br />
arbeiten müssen. „Und essen sollst Du Dein Brot im Schweiße Deines Angesichts” ist ein<br />
altes Gebot. Der gewinnorientierte Investor hingegen ist ein krankes Konzept. <strong>Die</strong> sogenannen<br />
„mächtigen Gegner” von gesellschaftlichem Fortschritt sind im wesentlichen immer die<br />
gleichen: Eigentümer von viel Kapital.<br />
<strong>Die</strong> westliche Welt soll ihre Attraktivität <strong>als</strong> wirtschaftliches Einwanderungsland verlieren. <strong>Die</strong><br />
Aufrechterhaltung des internationalen Gefälles ist menschenverachtend und wiederum nur<br />
ein Nähren unserer Eitelkeit. Es geht nicht um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft:<br />
Es geht weder um Wettbewerb noch um Deutschland, sondern um die Zufriedenheit<br />
aller Menschen dieser Welt. <strong>Die</strong> übermäßige Exportorientierung der deutschen Wirtschaft ist<br />
ein ständiger Verstoß gegen das Gebot des außenwirtschaftlichen Gleichgewichtes.<br />
5.2.5 Naturverbrauch begrenzen<br />
Eine ökologische Kreislaufwirtschaft auf heutigem Niveau klingt nicht sehr realistisch. Wir<br />
haben kein Recht, nur die nächsten 20, 50, 100 Jahre zu planen. Wir sollten ein Konzept für<br />
viele 10.000 Jahre entwickeln, tendenziell ein Konzept für die Ewigkeit. Eine unendliche Perspektive<br />
hat meiner Meinung nach grundsätzlich Vorrang vor den Wohltaten der modernen<br />
Welt. Hätten die alten Römer das Potential gehabt, die Welt so zu beschädigen wie wir heute,<br />
dann hätten wir schon seit 2.000 Jahren ein Problem.<br />
Solange wir unser Gesellschaftsmodell an unseren Wünschen ausrichten, wird es schwierig<br />
bleiben. Sobald wir anfangen, es am dauerhaft Machbaren auszurichten, könnte es einfacher<br />
werden. Der Sportsgeist des Menschen soll vom Konsum und insbesondere von Hochtechnologie<br />
weggebracht werden. Nicht HiTech, sondern LowTech ist die Lösung, wenn man Ener-<br />
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