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Die ausführliche Version als pdf - Futur III

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Aktien sind nicht nur ein besonders effizienter Weg, um Anteile von Unternehmen zu handeln,<br />

sie eignen sich auch gut zur Spekulation, weil sie in der Regel anonym gehandelt werden.<br />

Der Anteilseigner tritt gegenüber dem Unternehmen nicht in Erscheinung.<br />

Ein besonderes Thema ist die Anonymität im Internet (siehe Computer, Internet und mobile<br />

Kommunikation).<br />

Druck<br />

Zeitdruck ist der vielleicht wichtigste Verbündete der Konsumindustrie. Einkaufen findet<br />

meist mit knapper Zeit statt, so dass man Angebote nur bedingt hinterfragen kann. Der<br />

Händler sortiert die Angebote vor, der Kunde wählt aus dem aus, was dort vorsortiert liegt.<br />

Deshalb ist es wichtig, zum einen von vornherein nur vertretbare Angebote zuzulassen (z. B.<br />

durch gesetzliche Regelungen), und zum anderen, sich beim Kauf Zeit zu lassen. Und beim<br />

Konsum auch.<br />

Ein Paradebeispiel für Verantwortungslosigkeit durch Zeitdruck ist in meinen Augen „Coffee<br />

to go”:<br />

• Unfair und unökologisch hergestellter Kaffee<br />

• wird unfair gehandelt,<br />

• von einer schlecht bezahlten Servicekraft abgefüllt<br />

• in einen Pappbecher, der sofort danach zu Müll wird.<br />

Und das alles, weil jemand sich nicht die Zeit nimmt, die Sache in Ruhe zu genießen und den<br />

wahren Preis zu bezahlen. Solche Anbieter sind nicht „genial” (DIE ZEIT, Ausgabe 42/2011),<br />

sondern eine Schande. Aber natürlich systemkonform.<br />

3.1.7 Sie führt uns in Versuchung<br />

Produktivitätssteigerung in einer Gesellschaft, die schon alles hat, ist eine schwierige Sache.<br />

<strong>Die</strong> permanente Steigerung des Ausstoßes muss ja irgendwo untergebracht werden. Der<br />

Konsum muss daher künstlich stimuliert werden: Niedriger Preis, Irreführung, Wecken hoher<br />

Erwartungen. Was verfügbar ist, wird konsumiert, selbst von jenen, die wissen, dass es eigentlich<br />

widersinnig ist. Jene bedürfen oft nur einer kleinen Überwindung, z. B. Zeitdruck<br />

oder Menge. Selbst der überzeugteste Öko schluckt, wenn er schnell mal Grillfleisch für 15<br />

Personen beim Neuland-Fleischer einkaufen soll – das kostet im Supermarkt nebenan nicht<br />

mal die Hälfte ... Es gibt Angebote, die man nicht ablehnen kann. Und daher darf es eben<br />

bestimmte Angebote gar nicht erst geben.<br />

Zu niedriger Preis<br />

Der Preis ist nicht der wahre Preis. Material, allem voran billiger Kunststoff, wird gewaltsam<br />

in den Markt gedrückt, und weder die wahren Rohstoffkosten, noch die wahren Herstellungskosten<br />

und schon gar nicht die wahren Entsorgungskosten spielen dabei eine Rolle.<br />

Solche Preise sind vielfältig subventioniert, die Ursachen sind immer die gleichen:<br />

• „Der Markt” ist nicht in der Lage, indirekte oder zukünftige Kosten wie Umweltverschmutzung,<br />

Landschaftszerstörung, Übernutzung, Tierquälerei, Sozialdumping oder<br />

zukünftigen Ressourcenmangel abzubilden, weil es keinen Marktteilnehmer gibt, der<br />

davon betroffen wäre. Umwelt, Landschaft und Tiere haben keine Stimme, rechtlosen<br />

Arbeitnehmern wird der Mund zugehalten und zukünftige Generationen leben noch<br />

nicht, obwohl sie alle von diesen Transaktionen betroffen sind. <strong>Die</strong>se „stimmlosen<br />

Marktteilnehmer” kommen nicht zu ihrem Recht, weil niemand sie vertritt (vgl. Binswanger<br />

2009 S. 207).<br />

• Der nationale und internationale Wettbewerb um Arbeitsplätze, verbunden mit einem<br />

aggressiven Lobbyismus, führt zu den verschiedensten Subventionen, seien es direkte<br />

Zahlungen oder indirekte Erleichterungen, die von der Gesellschaft in Form von Steu-<br />

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