22.09.2013 Aufrufe

Die ausführliche Version als pdf - Futur III

Die ausführliche Version als pdf - Futur III

Die ausführliche Version als pdf - Futur III

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

• <strong>Die</strong> verschiedenen Mechanismen des Antriebs der Wirtschaft: Unbegrenzter Gewinn,<br />

Haftungsbeschränkung, Machtkonzentration durch Beteiligung, Subventionen, niedrige<br />

Ressourcenpreise, Patente, Aufweichung der Grundrechte.<br />

• Welche Kosten eines Unternehmers möchte die Gesellschaft subventionieren, indem<br />

sie über den Abzug von den Erlösen gewinnmindernd und damit steuersenkend wirken?<br />

Gehören Ausgaben für Werbung dazu? Gehören Kreditzinsen dazu? Oder sind<br />

das möglicherweise „private” Ausgaben des Unternehmers? Derzeit ist es einzig und<br />

allein in die Entscheidung des Unternehmers gestellt, wo er Kosten erzeugt, mit wenigen<br />

Ausnahmen (beispielsweise Parteispenden). In der privaten Steuererklärung<br />

sieht das aus guten Gründen ganz anders aus.<br />

• Meritorische und demeritorische Güter: Welchen Konsum wollen wir subventionieren,<br />

und welchen bestrafen? Oder überlassen wir das nicht besser den Menschen selbst?<br />

Wer Sinn stiftet, braucht keine Drogenpolitik. Sind unterschiedliche Umsatzsteuersätze<br />

wirklich sinnvoll? Oder ist der volle Satz schlicht und einfach so hoch, weil wir damit<br />

zu viel Unsinn finanzieren müssen?<br />

5.2.11 Spannung erhalten<br />

Wir tendieren dazu, das Leben immer sicherer und berechenbarer zu machen. „Sicherer” in<br />

Verbindung mit Produktivitätssteigerung und Wettbewerb führt jedoch im Ergebnis nicht zu<br />

mehr Sicherheit, sondern zu einer Existenzangst auf höherem Niveau, zu Anspruchsdenken<br />

und Rechthaberei. Wir sollten wieder mehr Unsicherheiten ins Leben bringen, sonst wird es<br />

zu teuer, auch für die nachfolgenden Generationen. Das Sozialversicherungssystem sollte<br />

mehr den Charakter einer existentiellen Risikoversicherung <strong>als</strong> den eines Rundum-sorglos-<br />

Paketes erhalten, den es im Fortschrittsglauben und den Verteilungskämpfen der Nachkriegszeit<br />

erhalten hat.<br />

Es werden derzeit verschiedene Modelle diskutiert, den Lohn von Sozialabgaben zu entlasten.<br />

<strong>Die</strong> hauptsächliche Entlastung könnte aber dadurch erfolgen, dass Sozialabgaben nicht<br />

mehr benötigt werden:<br />

• Krankenversicherung soll preiswerter werden durch Eigenbeteiligung und Rationierung.<br />

Es gibt keine Vollkasko-Versicherung mehr.<br />

• Rentenversicherung soll preiswerter werden durch Beteiligung der Rentner am Arbeitsleben.<br />

Produktives Alter macht zufriedener.<br />

• Pflegeversicherung soll preiswerter werden durch Senkung der Lebenserwartung.<br />

Kürzer, aber besser leben.<br />

• Arbeitslosenversicherung soll preiswerter werden durch Vollbeschäftigung. Sinnvolle<br />

Arbeit ist Teil der Menschenwürde.<br />

5.2.12 Bevölkerungswachstum umkehren<br />

Ein heikler Punkt, aber unerlässlich. Eine Weltbevölkerung, die sich nur mit industrialisierter<br />

Landwirtschaft, Kunstdünger aus bergmännisch gewonnenen Rohstoffen und – in den Entwicklungsländern<br />

– durch Almosen der Industrieländer ernähren lässt, ist auf die Dauer untragbar.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Punkte zum Gegensteuern, auch in den Industrieländern:<br />

• Ein Umdenken in der Katholischen Kirche bezüglich des Dogmas „Seid fruchtbar und<br />

mehret Euch”<br />

• Bildung<br />

• Bekämpfung der Armut<br />

• Verhütungskampagnen<br />

• Umbau der Sozi<strong>als</strong>ysteme, um den Rentendruck von den Arbeitnehmern zu nehmen<br />

88

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!