22.09.2013 Aufrufe

Die ausführliche Version als pdf - Futur III

Die ausführliche Version als pdf - Futur III

Die ausführliche Version als pdf - Futur III

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ung muss mit unverbrauchter Schönheit werben, weil nur das den nötigen Leidensdruck<br />

erzeugt und alles entwertet, was „Gebrauchsspuren” trägt.<br />

Downcycling<br />

Bereits die Verringerung von Umweltschäden wird <strong>als</strong> Erfolg verbucht. Alte LKW-Planen zu<br />

Handtaschen oder PET-Flaschen zu Fleecejacken. Recyclingquoten von 70, 80, 90 % bedeuten<br />

jedoch 30, 20, 10 % Restmüll, und spätestens nach einer weiteren Gebrauchsrunde werden<br />

die Dinge dann doch zu Müll – Problemverschiebung in die Zukunft.<br />

Mülltrennung<br />

Ein hilfloser Reparaturversuch einer überbordenden Materi<strong>als</strong>chlacht. <strong>Die</strong> Weltproduktion von<br />

Kunststoffen beträgt heute 270 Millionen Tonnen pro Jahr, davon werden in Europa 46 %<br />

recycled, der Rest angeblich deponiert (www.plasticseurope.de). Selbst wenn nur 1 % in die<br />

Umwelt gerät, so sind das 2,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Viele Menschen fühlen sich von<br />

Mülltrennung inhaltlich überfordert oder gegängelt, und gerade in Mietshäusern kann man<br />

gut sehen, wie sich das in den Mülltonnen auswirkt.<br />

Grüne Informationstechnologie etc.<br />

Grüne Wachstumsbranchen – ohne Deckelung des Ressourcenverbrauchs werden solche<br />

Ansätze nur Ressourcen freimachen für die Verschwendung an anderer Stelle.<br />

Sanfter Urlaub<br />

Auf den Kanaren vielleicht? Solche Angebote gibt es. Und nicht geflogen? Ökologisch korrekt<br />

mit dem Ruderboot hingepaddelt? Ob das der Urlaub der Zukunft wird ...<br />

4.2 Green New Deal<br />

Unter einem Green New Deal versteht man (in Anlehnung an das Konjunkturprogramm der<br />

US-Regierung von Franklin D. Roosevelt in den 1930er Jahren) ein konzentriertes sozialökologisches<br />

Investitionsprogramm. Mit Hilfe von „grünen Investitionen” und flankierenden<br />

Maßnahmen sollen mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden:<br />

• Reduzierung der CO2-Emissionen („max. 2 °C Klimaerwärmung”)<br />

• Reduzierung des Verbrauchs sonstiger Rohstoffe<br />

• Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch innovative Entwicklungen<br />

(„Effizienzrevolution”)<br />

• Verbesserte soziale Gerechtigkeit durch steuerliche Umverteilung, steuerliche Entlastung<br />

des Faktors Arbeit und somit Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

Praktisch dabei ist: Wachstum und Profit müssen nicht in Frage gestellt, sondern „nur umgelenkt”<br />

werden. An konkreten Maßnahmen werden vorgeschlagen:<br />

• Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere Solar- und Windenergie, inklusive der<br />

entsprechenden Netztechnik<br />

• Investitionen in Klimaschutz, insbesondere die energetische Gebäudesanierung, aber<br />

auch Reduzierung der Prozessenergien in der Wirtschaft<br />

• Reduzierung der Abhängigkeit von Erdöl <strong>als</strong> Ausgangsprodukt insbesondere in der<br />

chemischen Industrie<br />

• Förderung von Forschung und Entwicklung umweltschonender Technologien<br />

• Ökologische Steuerreform, die die Arbeit steuerlich entlastet und Ressourcenverbrauch<br />

steuerlich belastet, Abbau direkter und indirekter klimaschädlicher Subventionen<br />

wie beispielsweise Steuerbefreiungen im Flugverkehr<br />

• Steuererhöhungen zur Gegenfinanzierung, insbesondere höherer Einkommen, Vermögen,<br />

Erbschaften<br />

<strong>Die</strong> Sache klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Es könnte so einfach sein, oder?<br />

72

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!