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Die ausführliche Version als pdf - Futur III

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der Entzug. Da die natürlichen Grenzen des Menschen und der Erde „erfolgreich” überwunden<br />

sind, werden wir uns ab jetzt bis ans Ende aller Zeiten die Grenzen selbst setzen müssen.<br />

Das Wirtschaftsmodell soll einfach sein. Eine Wirtschaft, die sich nur noch mit höherer Mathematik<br />

verstehen lässt, kann nicht im Sinne des Menschen sein. Einfach bedeutet: Es soll<br />

robust, fehlertolerant und leicht verständlich sein. Es soll mit Hilfe von Selbstregulierung und<br />

weitgehend ohne zentrale Steuerung funktionieren. Der unvermeidbare Anteil zentraler<br />

Steuerung soll sich auf allgemeine, in gleicher Weise für alle geltende Prinzipien beschränken.<br />

Das ist, was wir unter einem Gesellschaftsvertrag verstehen.<br />

Das Einzige, worauf wir uns sicher verlassen können, sind die Gesetze der Logik und der<br />

Naturwissenschaften. Das, worauf wir uns sicherlich nicht verlassen können, sind die<br />

menschlichen Fähigkeiten und Eigenschaften. Das Gleichgewicht des Menschen ist labil und<br />

muss ständig neu stabilisiert werden. Es kommt permanent zu Konflikten zwischen<br />

individuellen und gemeinschaftlichen Interessen. Das Wirtschaftsmodell soll dem Rechnung<br />

tragen. Nur ein Konzept, welches die Widersprüchlichkeiten der menschlichen Existenz<br />

berücksichtigt, wird meines Erachtens Erfolg haben.<br />

Es geht hier nicht um eine generelle Fortschrittskritik, sondern um „Waffengleichheit” für<br />

verschiedene Wirtschaftsformen, <strong>als</strong>o ein Ende der einseitigen Förderung einer ressourcenintensiven<br />

und zunehmend menschenfeindlichen Wachstumsgesellschaft.<br />

5.2.2 Humanismus<br />

Fortschritt soll die Menschheit erwachsen werden lassen. <strong>Die</strong> Förderung der freien Entfaltung<br />

des Menschen sollte Ziel werden. Statt dessen fördern wir Trivialisierung, Wettbewerb, Aggression<br />

und Destruktivität.<br />

Das Bild vom pausenlos innovativen Menschen sollte hinterfragt werden. Wenn wir weg von<br />

bestimmten Leitbildern:<br />

• Unternehmer<br />

• Leistungsträger<br />

• Reichtum<br />

• Wettbewerb<br />

• Effizienz<br />

• Pareto-Prinzip<br />

• Kernkompetenzen<br />

und hin zu bestimmten anderen Leitbildern:<br />

• Ästhetik<br />

• Bildung<br />

• Unabhängigkeit<br />

• Reife<br />

gehen, könnte das unser Leben viel einfacher und reicher gestalten. Ich finde es nicht akzeptabel,<br />

dass die Suche der Starken, Lauten, Umtriebigen, Schnellen nach Erleichterung viele<br />

andere in die Unzufriedenheit treibt. Wettbewerb in allen Bereichen des Lebens untergräbt<br />

das Vertrauen in die Zukunft und verhindert eine solidarische Gesellschaft.<br />

5.2.3 Liberale Grundhaltung<br />

Ein neues Gesellschaftsmodell soll weiterhin die bewährten menschlichen Prinzipien<br />

• Freiheit des Einzelnen<br />

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