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Die ausführliche Version als pdf - Futur III

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Vorwort<br />

<strong>Die</strong> Welt der Wirtschaft dreht sich immer schneller: Ein entfesselter Finanzmarkt, Investoren,<br />

die Grundstücke und Rohstoffe hamstern, steigender Ressourcenverbrauch, Millionen Arbeitslose<br />

und ein ruinöser Wettbewerb der Nationen sind nur einige Stichwörter der Negativspirale.<br />

Warum sind die bewährten liberalen Prinzipien<br />

• Freiheit des Einzelnen<br />

• Demokratie<br />

• Marktwirtschaft<br />

• Gerechtigkeit<br />

• „Leistung soll sich lohnen”<br />

• Zurückhaltung des Staates<br />

anscheinend nicht in der Lage, unsere ökologischen und sozialen Grundlagen zu bewahren?<br />

Ist das nur unsere „angeborene Gier”? Demokratie und Marktwirtschaft werden <strong>als</strong> Konzepte<br />

von verschiedenen Seiten zunehmend in Frage gestellt – kann man sie noch einmal „rehabilitieren“?<br />

Selbstverständlich. Es ist eigentlich ganz einfach. Mit genau diesen liberalen Prinzipien kann<br />

man nämlich auch zu einem Gesellschaftsmodell kommen, in dem Vernunft und Mäßigung<br />

auf einmal zum Natürlichen werden. Es ist liberal, denn es würdigt die Freiheit des Einzelnen.<br />

Es ist humanistisch, denn es berücksichtigt die menschlichen Konflikte zwischen kurzfristigen<br />

und langfristigen Interessen. Es ist der Versuch herauszufinden, was Demokratie so edel und<br />

Marktwirtschaft so unwiderstehlich macht, und ob man das nicht noch einmal anders kombinieren<br />

kann.<br />

Es gibt zwei gegensätzliche gesellschaftliche Botschaften:<br />

• <strong>Die</strong> Botschaft der freien Marktwirtschaft<br />

Denke unternehmerisch. Maximiere Deinen Gewinn. Verbinde Dein persönliches<br />

Wachstum mit dem Wachstum der Wirtschaft. Bleibe wettbewerbsfähig. Suche Gelegenheiten<br />

zum Investieren. Steigere den Umsatz. Senke die Kosten. Sei nie zufrieden<br />

mit dem Erreichten.<br />

• <strong>Die</strong> Botschaft der Mäßigung<br />

Mäßige Dich. Handle vernünftig. Wirtschafte nachhaltig. Schütze die Umwelt. Senke<br />

den Ressourcenverbrauch. Teile Deinen Reichtum. Nimm Rücksicht auf die Schwächeren.<br />

Geld ist nicht alles. Sei zufrieden mit dem, was Du hast.<br />

Das Problem ist: <strong>Die</strong> Botschaft der freien Marktwirtschaft ist viel lauter <strong>als</strong> die der Mäßigung.<br />

Wir haben 1001 Maßnahmen getroffen, um der Botschaft der freien Marktwirtschaft Gehör<br />

zu verschaffen, aber nur eine Handvoll für die Botschaft der Mäßigung. Und wir verschaffen<br />

der Botschaft der freien Marktwirtschaft über viele übergeordnete Prinzipien Geltung, der<br />

Botschaft der Mäßigung jedoch vorwiegend über nachgelagerte Gesetze und Verordnungen.<br />

Das führt zu einem grotesken Ungleichgewicht:<br />

• Wir sind in einer Spirale aus Produktion und Konsum gelandet, weil unser Wirtschaftssystem<br />

das Unternehmertum geradezu entfesselt und die Konsumenten zum<br />

Konsum drängt. Gewinne werden privatisiert und Kosten vergesellschaftet. Das ist<br />

nicht gottgegeben, sondern durch verschiedene Prinzipien so gestaltet.<br />

• Ebenso ist eine ständige Steigerung der Produktivität nicht „natürlich”, sondern basiert<br />

praktisch ausschließlich auf der ungehemmten Ausbeutung der natürlichen Ressourcen.<br />

Der Gesamteffekt von Produktivitätssteigerung und Arbeitsteilung ist schon<br />

seit langem für die Gesellschaft insgesamt negativ.<br />

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