Die ausführliche Version als pdf - Futur III
Die ausführliche Version als pdf - Futur III
Die ausführliche Version als pdf - Futur III
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
des Unternehmens nicht angetastet wird, im Gegensatz zu einer Fusion. Auf diese Weise<br />
können Beteiligungen mit wenig organisatorischem Aufwand zu großen Machtkonzentrationen<br />
führen: Viele rechtlich eigenständige Unternehmen stehen letztlich unter einer gemeinsamen<br />
Kontrolle.<br />
2.6.5 Subventionen<br />
Sie nennen sich Gründungszuschuss, Überbrückungsgeld, Ansiedlungspolitik, Steuererleichterung,<br />
Infrastrukturförderung, Stillegungsprämie, Garantiepreise und derlei mehr. Gemeint ist<br />
aber immer das Gleiche: Subventionen, <strong>als</strong>o bewusste, staatliche, finanzielle Förderungen<br />
privatwirtschaftlicher Tätigkeit, mit der Begründung, der reine Markt sei aus irgendeinem<br />
Grunde zu streng. Man ist der Meinung, mit einem Marktpreis, der auf einer normalen Kostenkalkulation<br />
beruht, kommt das Unternehmen nicht weiter.<br />
<strong>Die</strong> Gründe sind unglaublich vielfältig: Man möchte nicht, dass noch mehr Landwirte pleite<br />
gehen, man möchte junge Selbständige unterstützen oder die Umwelt schonen, man möchte<br />
nicht zu viel Ärger mit den Kohlekumpels, man möchte ein Unternehmen hier ansiedeln und<br />
nicht im anderen Bundesland, man möchte die Flugzeuglobby nicht vergrätzen oder einen<br />
Großverbraucher von Energie etwas entlasten ... In einer echten Marktwirtschaft sind Subventionen<br />
ein „Geht gar nicht”. Beispielsweise schufen Immobilienförderprogramme in den<br />
USA in Verbindung mit anderen staatlichen Maßnahmen einen regelrechten Eigenheim-Hype,<br />
der über komplexe Finanzprodukte dann 2008 die Bankenkrise auslöste.<br />
Subventionen fördern noch nicht einmal immer das Wachstum, sondern gegebenenfalls nur<br />
das Wachstum einer Region auf Kosten einer anderen. Subventionen der Bundesländer sind<br />
häufig nur eine Gegenmaßnahme für Subventionen anderer Bundesländer. Im Ergebnis ist<br />
das Geld dann zweimal weg.<br />
Bestimmte Lohnanteile werden durch staatliche Steuersubventionen finanziert: Steuerfreie<br />
Sonntags-, Nacht- und Feiertagszuschläge und Fahrtkostenerstattungen für Arbeitnehmer.<br />
Wenn die Erbringung einer wirtschaftlichen Leistung Nachtarbeit erfordert, dann hat sich das<br />
in einer echten Marktwirtschaft gefälligst im Preis niederzuschlagen. Wenn eine Produktion<br />
so umfangreich oder komplex ist, dass die Arbeitnehmer von weit her kommen müssen, um<br />
den Laden am Laufen zu halten, ebenso. <strong>Die</strong>se Kosten hätte <strong>als</strong>o eigentlich der Arbeitgeber<br />
zu übernehmen und auf den Preis umzulegen. Dass das nicht passiert, liegt an der gesellschaftlichen<br />
Erpressung mit den Arbeitsplätzen durch die Unternehmer, die sich geschickt mit<br />
den Arbeitnehmern verbünden, die solche Zuschläge erhalten und natürlich auch weiterhin<br />
nicht versteuern möchten. <strong>Die</strong> begreifen nämlich nicht, dass nicht sie davon profitieren, sondern<br />
der Arbeitgeber, der den höheren Lohn spart und ihn sich von der Gesellschaft bezahlen<br />
lässt.<br />
Subventionen sind in der Wirtschaft das, was Doping im Sport ist: Unerlaubte Leistungssteigerungen.<br />
In einer Zeit, wo die Gesellschaft mit dem Drohwort „Arbeitsplätze” erpressbar<br />
geworden ist, spielen Subventionen eine traurige Hauptrolle im Prozess des Wirtschaftswachstums.<br />
2.6.6 Ressourcen <strong>als</strong> normale Waren<br />
Nichterneuerbare Ressourcen stellen auf dieser Welt etwas Besonderes dar: Steinkohle, Erdöl,<br />
Metalle, Mineralien, ... Sie sind eigentlich ein Erbe der gesamten Menschheit, denn niemand<br />
hat sie geschaffen. Sie werden seit langem genutzt, aber erst seit etwa 250 Jahren hat<br />
dieser Verbrauch akut gefährliche Größenordnungen erreicht, mit dem Beginn der Technischen<br />
Revolution, dem Aufkommen von Kraftmaschinen auf der Basis von fossilen Brennstoffen,<br />
dem stark ansteigenden Stahlverbrauch und der Kunststoffproduktion. Zum einen werden<br />
die noch verfügbaren Ressourcen spürbar gemindert, zum anderen belasten uns die<br />
37