Die ausführliche Version als pdf - Futur III
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Kapitel 2: Ursachen<br />
2.1 Technische Revolutionen<br />
Grob kann man die Technischen Revolutionen unterscheiden in Revolutionen der Energie,<br />
des Materi<strong>als</strong> und der Technologie, wobei jeweils die eine Revolution nur im Vordergrund<br />
stand, die anderen Revolutionen waren im Hintergrund stets mit dabei.<br />
„Erst die Nutzung fossiler Energien – Kohle, Erdöl, Erdgas – erlaubte jene ungeheueren Produktivitätssteigerungen,<br />
die ein rasantes Wirtschaftswachstum ermöglichten. [...] die Durchschlagskraft<br />
dieser Verwandlung speist sich auch aus den interdependenten Entwicklungsprozessen<br />
im Handel, im Wissen, in der Technologie und nicht zuletzt in der Nationenbildung.”<br />
(Welzer 2011)<br />
2.1.1 Revolution der Energie<br />
Kraft und Geschwindigkeit des Menschen sind begrenzt. Schon immer hat er nach Überwindungen<br />
dieser Grenzen gesucht. <strong>Die</strong> Pyramiden wurden gebaut, indem Tausende von Menschen<br />
gezwungen wurden, ihre Kraft zu bündeln. Tiere wurden und werden eingesetzt, um<br />
Dinge zu transportieren und Feldarbeit zu erledigen. Aber erst die in fossilen Rohstoffen gebundenen,<br />
riesigen Mengen an Energie haben tatsächlich die technische Revolution in Gang<br />
gesetzt – die Überwindung der naturgegebenen Grenzen. Kraftvolle Betätigung wurde durch<br />
Maschinen übernommen.<br />
<strong>Die</strong> Nutzung dieser Ressourcen entspricht einer Vervielfachung der Weltbevölkerung. So<br />
könnte man auch sagen: Auf der Welt hantieren derzeit nicht sieben Milliarden Menschen,<br />
sondern Hunderte, wenn nicht tausende von Milliarden – gerechnet in „normalen Menschenkräften”.<br />
Und das dient beileibe nicht nur der Erhöhung der menschlichen Kraft, sondern immer öfter<br />
einfach nur der Beschleunigung. In einem durchschnittlichen Garten wird heutzutage fast<br />
alles mit Motorkraft bewältigt – Kettensägen, Heckenscheren, Rasenmäher, Laubsauger,<br />
Grascutter, … Und übertragen gilt das für praktisch alle Bereiche der Wirtschaft.<br />
Eine „Teil-Revolution” ereignete sich mit der Umwandlung von fossiler in die leicht zu handhabende,<br />
„edle” Elektro-Energie, die zum ausgehenden 19. Jahrhundert begann. Elektromotoren,<br />
elektrische Beleuchtung und nicht zuletzt die Kommunikation per Telegraf und Telefon<br />
waren die Folge.<br />
<strong>Die</strong> Überreste dieser Energie belasten <strong>als</strong> Treibhausgas CO2 zunehmend unsere Atmosphäre.<br />
<strong>Die</strong> resultierende Klimaerwärmung ist eine existentielle Bedrohung der Menschheit und ihres<br />
sozialen Zusammenhaltes.<br />
2.1.2 Revolution des Materi<strong>als</strong><br />
„... der Siegeszug der Kunststoffe begann so richtig erst in den fünfziger Jahren des 20.<br />
Jahrhunderts. 1950 wurde weltweit gerade einmal eine Million Tonnen Kunststoff hergestellt,<br />
1976 waren es über 20 Millionen Tonnen, 1989 schon 100 Millionen Tonnen, und 2002 wurde<br />
die Marke von 200 Millionen Tonnen übersprungen. Dem Volumen nach gerechnet hat<br />
der leichte Kunststoff den Traditionswerkstoff Stahl schon in den 80er Jahren überholt.”<br />
(www.plasticseurope.de, 23.10.2011)<br />
Heute (2011) stehen wir bei über 270 Millionen Tonnen. Hier Auszüge aus zwei sehr lesenswerten<br />
Artikeln der „Berliner Zeitung” vom 18.08.2011:<br />
Kunststoffe sind Alleskönner:<br />
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