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Die ausführliche Version als pdf - Futur III

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Kapitel 5: Fazit<br />

5.1 Stand der Dinge<br />

5.1.1 Zusammenfassung<br />

Wie sind wir hier gelandet?<br />

• Durch mehrere „Technische Revolutionen“ vermochte der Mensch seine natürlichen<br />

Grenzen der Muskelkraft und der Denkkraft zu überwinden und an Maschinen zu übertragen.<br />

Kunststoffe ermöglichen eine Überwindung der Beschränkungen von traditionellen<br />

Materialien. Dadurch wurde im Laufe der Zeit zwar eine gewaltige Steigerung<br />

des materiellen Lebensstandards erreicht, aber auch ein ebenso gewaltiges Ressourcen-<br />

und Müllproblem geschaffen.<br />

• Wir besitzen ein kapitalistisches Wirtschaftssystem und ein demokratisches Gesellschaftssystem.<br />

• Seit mehreren hundert Jahren ist der Anstieg der Bevölkerung und damit die Verfügung<br />

über Arbeitskräfte eine wesentliche Voraussetzung dafür gewesen, dass die<br />

Wirtschaft überhaupt so rasant wachsen konnte. Eine wesentliche ideologische Rolle<br />

dabei spielt die Katholische Kirche mit ihrem Dogma „Seid fruchtbar und mehret<br />

Euch“.<br />

• Unser Geldsystem besitzt eine eingebaute Wachstumsdynamik aufgrund der unbegrenzten<br />

Kreditvergabe durch die Banken (Geldschöpfung). Ein Anwachsen der<br />

Geldmenge erfolgt durch Gewinn und ist gleichzeitig ein Anwachsen der Leistungsverpflichtung<br />

dieser und kommender Generationen.<br />

• Der Mensch besitzt ein hohes persönliches Potential, das sich je nach Umfeld in verschiedene<br />

Richtungen entwickeln kann. Im Alltag lässt er sich durch Moral und gesellschaftlich<br />

akzeptierte Bilder leiten. Für ein Gleichgewicht von persönlichen und<br />

gemeinschaftlichen Interessen benötigt er jedoch unterstützende Strukturen wie Gesetze<br />

und Institutionen. Über seinen Sozi<strong>als</strong>tatus versichert sich der Mensch der Akzeptanz<br />

durch die Gemeinschaft und kann dadurch seine Existenzangst mindern.<br />

Konsum und wirtschaftlicher Erfolg sind ein wesentlicher, aber auch immer wieder zu<br />

erneuernder Teil dieses Sozi<strong>als</strong>tatus. Es findet eine extreme Bevorzugung des materiellen<br />

Lebensstandards gegenüber einem immateriellen Lebensstandard statt, weil<br />

letzterer viel schwieriger in Sozi<strong>als</strong>tatus umzusetzen ist. <strong>Die</strong> permanente Forderung<br />

nach Erneuerung des Sozi<strong>als</strong>tatus führt zu einem Statuswettbewerb. <strong>Die</strong> Marktwirtschaft<br />

verbindet dabei geschickt das individuelle Wachstum des Einzelnen mit dem<br />

Wachstum der Wirtschaft.<br />

• Wirtschaftliches Handeln wird durch ein ganzes Bündel an erleichternden Maßnahmen<br />

geradezu grotesk durch die Gesellschaft gefördert. Über unbegrenzten Gewinn, Haftungsbeschränkung,<br />

Machtkonzentration durch Beteiligung, Subventionen, niedrige<br />

Ressourcenpreise, Patente und die Aufweichung von Grundrechten wird dafür gesorgt,<br />

dass keine Gelegenheit ausgelassen wird und es zu einem galoppierenden wirtschaftlichen<br />

Wettbewerb kommt. Millionenfach wird aktiv nach Produktlücken gesucht,<br />

die man noch füllen könnte. Dafür wendet die Gesellschaft nicht nur erhebliche<br />

finanzielle Mittel auf, sondern geht auch erhebliche Risiken ein. Das Bild des Leistungsträgers<br />

ist dabei übertrieben positiv besetzt und fördert dessen Eitelkeit.<br />

• <strong>Die</strong> Produktivitätssteigerung der Wirtschaft findet ihre Entsprechung im Privaten <strong>als</strong><br />

Steigerung des Lebensstandards, vor allem durch solche Produkte, die die private<br />

Produktivität steigern.<br />

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