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Die ausführliche Version als pdf - Futur III

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6.6.2 Ressourcen<br />

Erneuerbare Energien<br />

Wenn keine nicht erneuerbaren Ressourcen mehr verbraucht werden dürfen, dann müssen<br />

wir entscheiden, wie viel erneuerbare Energie wir verbrauchen wollen. Derzeit besteht die<br />

Gefahr, dass wir uns über einen Green New Deal oder großtechnische Lösungen die Landschaft<br />

bis zum Anschlag mit Windrädern, Solarzellen und Überlandleitungen vollstopfen, die<br />

Schönheit alter Häuser wegdämmen und die Straßen weiterhin mit Individualverkehr<br />

verstopfen, dieses Mal mit Elektromobilen. Felder für den Anbau von Bio-<strong>Die</strong>sel, wohin das<br />

Auge reicht. Alles CO2-neutral. Auch hier gibt es kein Maß. <strong>Die</strong> Welt kann sozusagen auch<br />

mit erneuerbaren Energien zugrunde gerichtet werden, wenn man <strong>als</strong> Welt auch seine optische<br />

Umwelt miteinbezieht. Wo wollen wir hin?<br />

Nur über ein politisches, d. h. gesellschaftliches Maß werden wir hier Einigkeit erzielen können,<br />

indem auch für erneuerbare Energien eine Obergrenze definiert wird. Das halte ich<br />

langfristig für den kritischsten Aspekt der ganzen Angelegenheit. Wir werden vermutlich relativ<br />

groß anfangen müssen, um überhaupt eine Transformation des Kapitalismus in eine humanistische<br />

Marktwirtschaft hinzubekommen, ohne dass uns alles um die Ohren fliegt. Und<br />

dann müssen wir schauen, dass wir uns langsam weiter von der Droge Energie entwöhnen.<br />

Selbstverständlich kann man ein hochmodernes Krankenhaus nur mit Windenergie versorgen,<br />

das ist lediglich eine Frage der Anzahl der Windräder, der Leitungsnetze und der Speicherung.<br />

Nur diese Energie fehlt uns dann an anderer Stelle, wo wir sie auch gerne hätten.<br />

Zum Beispiel für das Internet ...<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Eine Kreislaufwirtschaft, in der der Produzent die Verantwortung für die gesamte Lebensdauer<br />

seines Produktes hat, funktioniert nicht mit gutem Willen allein. Sie muss unterstützt werden<br />

durch:<br />

• Rücknahmeverordnungen, die auch den Handel miteinbeziehen<br />

• Pfandregelungen: Warum gilt für Verpackungen nicht, was für Schrauben gilt: Normung?<br />

Viele Menschen sind überfordert, ihren Müll „richtig” zu trennen. <strong>Die</strong> Struktur<br />

muss insgesamt wieder einfacher werden, und das wird nicht gelingen, wenn wir a)<br />

jedem Unternehmer seinen Sonderweg erlauben und b) versuchen, jede noch so<br />

kleine Produktivitätslücke zu schließen. Der Wurf muss größer werden. <strong>Die</strong> Bierversorgung<br />

funktioniert seit Jahren trotz Pfandflasche gut. Warum nicht auch Pfand auf<br />

Konservendosen und alles andere? Das finden Sie zu aufwendig? Bitte lösen Sie sich<br />

vom alten Effizienzdenken. Am wenigsten Müll produziert man, wenn man nicht konsumiert.<br />

<strong>Die</strong> Rückgabe von Waren, Verpackungen etc. wird in Zukunft der Preis für<br />

den Konsum sein.<br />

• „Zweiteilung des Resteaufkommens” in recyclebar und kompostierbar – sonst nichts,<br />

entsprechend dem „Cradle-to-cradle”-Konzept.<br />

Vom Forum für ökologisch-soziale Marktwirtschaft FÖS liegt seit langem ein Konzept für eine<br />

ökologische Steuerreform vor, das schnell umgesetzt werden kann, um den Ressourcenverbrauch<br />

zu verringern.<br />

Eine Konsequenz wird sein: Mieten statt Kaufen wird populärer werden sowie die gemeinschaftliche<br />

Nutzung von Geräten z. B. in Mehrfamilienhäusern. Der Nutzen wird anstelle des<br />

Besitzes in den Vordergrund rücken.<br />

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