commission geologique de finlande - Arkisto.gsf.fi

VI.
Über das absolute Alter des heutigen Ladogasees
und der Newa.
Archäologische Funde, die als gleichzeitig mit dem Ladogasee
der Ancyluszeit anzusehen wären, sind weder in der Ladogagegend
noch im übrigen Finland oder in den angrenzenden Gebieten Russlands
zum Vorschein gekommen.
Dagegen sind Funde, die in einer
nahen Beziehung zur einen oder anderen Entwicklungsphase des gegenwärtigen
Ladogasees stehen und durch deren Vermittlung si c h
somit die jüngste geologische Geschichte des Sees
an die Siedelungsge s chichte desMenschen anschliesst,
sehr häufig.
Als das Ladogabecken um die Mitte der letzten Landhebung
von dem Meere abgeschnürt wurde und die Transg ression daselbst
begann, hatten die steinzeitlichen Bewohner die Gegend schon
in Besitz genommen, wie die Funde aus den Kanälen an der S-Küste
zeigen (S. 19 ff.).I) Von einem etwas späteren Zeitpunkt, als der
See schon in weiterer Erstreckung seine Umgebungen transgrediert
hatte, dürfte der Fund von Antrea herrühren (S. 86).
Während die
Transgression ihren höchsten Betrag erreicht hatte, ist namentlich das
1) Nach der Auffassung von INosTRANzEw hätten die g eologischen und namentlich
di e hydrog raphischen Veränderungen, welche die Ladogagegend seit dem Auftreten
des Menschen in derselben erlitten hat, einen ungeheuren Zeitraum erfordert.
Den Beginn d er Transg ression hat er dem frühsten Abschnitt der postglazialen Zeit
zugeschrieben und die Ursache d er Transgression darin gesehen, dass der O negasee,
welcher nach dem Abschmelzen des Landeises keinen Abfluss gehabt hätte, in den
Ladogasee durch ' das Swirtal einbrach und das Becken des Ladoga überfüllte, bis
e ndlich di e Newa entstand (lloHcTopH4ecKiti 4eJIOBtKb KaM eHHaro BtKa, S. 240 f.)
P OLJAKOW hat hinwieder g rässere Niveauveränderung en im Ladogabec ken während der
Steinzrit durchaus in Abrede gestellt (Beiträge zur Kenntniss des Russischen Reiches,
2. folge, Bd. VIII, S. 411 ff. ). - Es muss hierbei daran erinnert w erden, dass di e spätquartäre
Geschi chte des baltischen Beckens damals noch nicht klargestellt war.