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Dokument 1.pdf - Universität Siegen

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5.2 Parameter- und Zustandsschätzung<br />

Die dargestellten Filtergleichungen entsprechen einem nichtlinearen zeitdiskreten<br />

Kalman-Filter mit einer Approximation erster Ordnung, d.h. die Taylorreihe in Gleichung<br />

(5.105) wurde nach dem ersten Glied abgebrochen. Filter höherer Ordnung sind<br />

denkbar, allerdings steigt der Berechnungsaufwand erheblich und das Konvergenzverhalten<br />

wird schlechter. Aus diesen Gründen werden in dieser Arbeit Filter höherer Ordnung<br />

nicht betrachtet.<br />

Kontinuierliche Modelldarstellung<br />

Die Besonderheit des Extended Kalman-Filters für eine kontinuierliche Modelldarstellung<br />

ist, daß das Zustandsraummodell im Gegensatz zur zeitdiskreten Darstellung kontinuierlich<br />

vorliegt. Der Grund für eine zeitkontinuierliche Beschreibung liegt daran, daß<br />

für nichtlineare Differentialgleichungen keine analytischen homogenen Lösungen zu finden<br />

sind und somit eine Transformation in eine zeitdiskrete Beschreibung nicht möglich<br />

ist. Das Beobachtungsmodell liegt wie beim vorherigen Unterpunkt zeitdiskret vor. Daraus<br />

ergibt sich die folgende nichtlineare stochastische Zustandsraumdarstellung mit den<br />

in Kapitel 2.2.1 abgeleiteten Eigenschaften der weißen Rauschprozesse w und v. Der<br />

Zustandsvektor x ist der um die unsicheren Parameter erweiterte Vektor x a aus (5.99):<br />

ẋ(t) = f[x(t),u(t),t]+G(t) · w(t) (5.123)<br />

y(t i ) = h[x(t i ),t i ]+v(t i ) (5.124)<br />

Die Funktion f ist eine nichtlineare vektorielle Funktion in Abhängigkeit der Zeit t, dem<br />

Eingangsvektor u(t) und den Zustandsgrößen x(t). Hierin sind das Driving-Noise w(t)<br />

und das Measurement-Noise v(t i ) unkorellierte mittelwertfreie weiße Gaußprozesse, wie<br />

in Kapitel 2.2.1 dargestellt. Für den kontinuierlichen Fall müssen die Prädiktionsfehlerkovarianz<br />

und der Prädiktionsschätzwert neu bestimmt werden. Die Prädiktion wird als<br />

formale Integration über den linearisierten Arbeitspunkt folgendermaßen ermittelt:<br />

∫ ti+1<br />

ˆx − (t i+1 ) = f[ˆx(t/t i ),u(t),t]dt + x(t i ) mit x(t i )=ˆx + (t i ) (5.125)<br />

t i<br />

Die Bestimmung der Prädiktionsfehlerkovarianz wird durch die formale Integration im<br />

linearisierten Arbeitspunkt realisiert:<br />

P − (t i+1 ) =<br />

∫ ti+1<br />

t i<br />

˙ P (t/t i ) · dt + P (t i ) mit P (t i )= ˆP + (t i ) (5.126)<br />

Das in der Gleichung (5.126) enthaltene Differential P ˙ (t/t i ) berechnet sich durch:<br />

P ˙ (t/t i )= ˜F (t, ˆx(t/t i )) · P (t/t i )+P (t/t i ) · ˜F (t, ˆx(t/t i )) T + G · Q(t) · G T (5.127)<br />

Die Matrix ˜F stellt eine Linearisierung der Funktion f um einen Arbeitspunkt dar und<br />

wird nach folgender Vorschrift bestimmt:<br />

˜F (t, ˆx(t/t i )) = ∂f[x(t),u(t),t]<br />

∣ (5.128)<br />

∂x x(t)=ˆx + (t/t i )<br />

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