Dokument 1.pdf - Universität Siegen
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3.4 Kraftstoffpfad<br />
Mit Gleichung (3.14) steht nun der funktionale Zusammenhang bei der Einspritzung<br />
bei vollständig geöffnetem Ventil zur Verfügung. Daraus folgt, daß die eingespritzte<br />
Kraftstoffmasse eine Funktion folgender Größen ist:<br />
m kraft =f[ρ, ∆p, ∆t] mit ∆t = t inj kraft (3.15)<br />
Dabei sind neben der linearen Abhängigkeit von der Einspritzzeit t inj kraft folgende nichtlinearen<br />
Abhängigkeiten enthalten:<br />
• Druckdifferenz ∆p zwischen Saugrohrdruck und Einspritzdruck,<br />
• Dichte ρ des Kraftstoffs.<br />
Der Einfluß der Druckdifferenz kann vernachlässigt werden, wenn der Einspritzventildruck<br />
auf eine konstante Druckdifferenz zum Saugrohrunterdruck ausgeregelt wird. Dieser<br />
Zusammenhang ist für das verwendete Aggregat gewährleistet.<br />
Der Einfluß der Dichte unterschiedlicher Kraftstoffe macht sich, wie in der Herleitung der<br />
Venturidüse in der Gleichung (3.14) gezeigt, in nichtlinearer Form bemerkbar. Allerdings<br />
kann dieser Effekt nur bei der Kenntnis der Kraftstoffqualität korrigiert werden. In der<br />
Motorsteuerung wird dieser Effekt indirekt über die Lambdaregelung korrigiert. In der<br />
hier abgeleiteten Modellierung des Einspritzventils wird dieser Effekt vernachlässigt.<br />
Mit den oben dargestellten Annahmen ergibt sich dann ein linearer Zusammenhang für<br />
das vollständig geöffnete Ventil in Abhängigkeit der Einspritzzeit.<br />
m kraft = F ev · t inj kraft mit F ev = √ 2 · ∆p · ρ<br />
1<br />
A 2 0<br />
− c2 r<br />
A 2 1<br />
(3.16)<br />
Übergangseffekte<br />
Das Öffnen und Schließen des Einspritzventils benötigt eine gewisse Zeit. Diese wird als<br />
Verzugszeit bezeichnet und ist zum Erreichen des vollständig geöffneten bzw. geschlossenen<br />
Ventilquerschnittes A 0 notwendig. Dieser Effekt macht sich bei Einspritzzeiten,<br />
die in der Größenordnung der Verzugszeit liegen, nichtlinear bemerkbar. Für große Einspritzzeiten<br />
kann der Effekt durch einen additiven Term m ver in einer Geradengleichung<br />
berücksichtigt werden.<br />
m kraft = F ev · t inj ber − m ver (3.17)<br />
Die Ansteuerzeit t inj ber teilt sich in den der Kraftstoffmasse entsprechenden Anteil<br />
t inj kraft und in den der Verzugszeit entsprechenden Anteil t ver auf:<br />
t inj ber = t inj kraft + t ver (3.18)<br />
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