TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Diskussion<br />
Auf den möglichen Erkenntnisgewinn, der ggf. in weiteren Studien näher eruiert<br />
werden könnte, wird in den nachfolgenden Abschnitten eingegangen.<br />
Aus Untersuchungen von SCHULZ (2004/2005a, 2005) geht hervor, dass die dem<br />
Boden direkt aufliegende Schicht (= bodennahe Matrix) mit Abstand die höchsten<br />
Dioxingehalte aufwies (SCHULZ 2004/2005, SCHULZ 2005, GUDE 2008, GUDE et<br />
al. 2008, KAMPHUES und SCHULZ 2006, TAUBE und KAMPHUES 2009). Da diese<br />
Matrix – wie der Name bereits sagt – dem Erdboden unmittelbar aufliegt und damit<br />
beim Grasen leicht aufgenommen werden kann, kommt dieser Schicht bei der<br />
Weidehaltung möglicherweise noch eine größere Bedeutung, als dem Boden der<br />
Weidefläche zu. Eine Untersuchung dieser Matrix hätte diese zusätzliche<br />
Expositionsmöglichkeit beim Weidegang berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Arbeit von GUDE (2008) wurde nach der Schlachtung der<br />
Panseninhalt von Tieren auf den PCDD/F-Gehalt untersucht, um den tatsächlichen<br />
Dioxineintrag über die Futteraufnahme quantifizieren zu können. Dabei werden auch<br />
jegliche Bestandteile, die im Rahmen der Nahrungsaufnahme unbewusst/ungewollt<br />
aufgenommen werden, berücksichtigt (z. B. bodennahe Matrix, Wurzelmasse,<br />
Schmutz). Da die Versuchstiere in der vorliegenden Arbeit in den letzten Monaten<br />
vor ihrer Schlachtung ausschließlich unbelastetes Futter bekamen, konnte auf diese<br />
Untersuchung verzichtet werden. Der Panseninhalt wäre zur Abschätzung der<br />
Dioxinexposition über die Futteraufnahme lediglich dann geeignet gewesen, wenn<br />
die Tiere zu einem Zeitpunkt beprobt worden wären, als sie noch belastetes Futter<br />
bekamen. Hierfür wären fistulierte Tiere notwendig gewesen. Dieser enorme<br />
Mehraufwand und die Mehrkosten wären mit dem „geringen Erkenntnisgewinn“ nicht<br />
zu vereinbaren gewesen. Die Entnahme und Untersuchung von Kotproben wären<br />
möglicherweise (in Zukunft) als „Kontrolle“ geeignet, um sicherzustellen, dass nach<br />
der Umstellung auf unbelastetes Futter keine weitere Dioxinexposition erfolgt. Da im<br />
Rahmen dieses Feldversuchs aber nach der Futterumstellung nachweislich<br />
unbelastetes Futter zum Einsatz kam, konnte hiervon abgesehen werden.<br />
Blutproben wären – sofern Blut/Serum als geeigneter Indikator dienen würde – eine<br />
Möglichkeit, die Dioxinbelastung eines Tieres vor der Schlachtung zu überprüfen, um<br />
einen wirtschaftlichen Totalverlust zu vermeiden. Nach einer mehrmonatigen<br />
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