TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Schrifttum<br />
zugesprochen. So wird mit dem Schlachtkörper einer vorgenutzten Färse in der<br />
Regel ein höherer Erlös erzielt als bei Schlachtung einer „Mutter-/Altkuh“.<br />
2.7 Aufgabenstellung<br />
Wie bereits vorher beschrieben, führt die Elbe große Mengen sedimentgebundener<br />
Dioxine mit sich. Durch die mehr oder weniger regelmäßigen Überschwemmungen<br />
erfolgt ein Dioxineintrag auf das angrenzende Grünland. Untersuchungen der letzten<br />
Jahre zeigten, dass die landwirtschaftliche Nutzung exponierter Grünlandflächen<br />
über eine Futtermittelgewinnung und/oder Beweidung mit dem Risiko einhergeht,<br />
Höchstgehalte zu erreichen bzw. zu überschreiten. Zum einen birgt die Gewinnung<br />
von Grundfuttermitteln (Grassilage, Heu) auf den Flächen im Deichvorland das<br />
Risiko einer Überschreitung der EU-weit gültigen Höchstgehalte für Futtermittel. Zum<br />
anderen ist bekannt, dass eine Beweidung durch Wiederkäuer (Rinder, Schafe) dazu<br />
führen kann, dass die zulässigen Höchstgehalte in den Produkten dieser Tiere<br />
(Muskulatur, Leber, Milch) nicht eingehalten werden. Dies wäre mit einem<br />
Verfütterungsverbot bzw. mit dem Ausschluss der tierischen Produkte aus der<br />
Lebensmittelkette verbunden.<br />
Mit dem vorliegenden Feldversuch sollte der Frage nachgegangen werden, ob eine<br />
Nutzung dioxinexponierter Grünlandflächen – sowohl durch Beweidung als auch<br />
durch Grundfuttermittelgewinnung – dennoch in Einklang mit der Produktion von<br />
„sicherem“ Rindfleisch zu bringen ist. Für die durchgeführten Untersuchungen wurde<br />
ein Betrieb ausgewählt, der standortbedingt von Risiken einer<br />
Höchstgehaltüberschreitung betroffen ist: Dieser weist Grünlandflächen im<br />
Elbdeichvorland auf, die der Grundfuttermittelgewinnung (Silage) und Beweidung<br />
dienen.<br />
Die Hypothese dieser Arbeit lautete: Ersetzt man eine geraume Zeit vor der<br />
Schlachtung der Tiere das potentiell dioxinkontaminierte Futter durch gesichert<br />
unbelastete Futtermittel, so ist es möglich, die Dioxinbelastung von Schlachttieren<br />
soweit zu senken, dass ein für den Verbraucher absolut „sicheres“ Rindfleisch<br />
gewonnen werden kann (d. h. mit Dioxingehalten unterhalb des Höchstgehaltes).<br />
Diese „Dioxinlastminderung“ sollte dabei durch folgende Effekte erreicht werden:<br />
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