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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Diskussion<br />

5.5 PCDD/F- und dl-PCB-Gehalte: Futtermittel<br />

Anlehnend an die Gliederung aus dem Ergebnisteil wird zunächst auf die Futtermittel<br />

eingegangen, die auf dioxinbelasteten Standorten gewonnen wurden („belastete“<br />

Futtermittel) und im Anschluss daran auf die von unbelasteten Standorten<br />

stammenden Futtermitteln („unbelastete“ Futtermittel). Sowohl die „belasteten“<br />

Grassilagen als auch das Futter, das in den letzten Monaten vor der Schlachtung<br />

zum Einsatz kam, zeigten die in der Wiederkäuerfütterung üblichen Nährstoffgehalte<br />

(DLG 1997; LUFA NORD-WEST 2013a+b). Jedoch wiesen die Rohaschegehalte in<br />

einigen Futtermitteln auf eine Erdkontamination hin (sie überschritten den von der<br />

LUFA Nord-West vorgeschlagenen Zielwert; LUFA NORD-WEST 2013a).<br />

5.5.1 Futtermittel „belasteter Standorte“<br />

Dass die Tiere vor der Futterumstellung, d. h. während der Aufzucht und der<br />

Trächtigkeit, tatsächlich einer gewissen Dioxinexposition über die Futtermittel<br />

ausgesetzt waren, zeigte sich in den Untersuchungsergebnissen. Besonders die<br />

Dioxingehalte in den Grassilagen (alle deutlich > Höchstgehalt) machten deutlich,<br />

dass die Tiere während ihres Lebens zweifelsohne „beachtliche“ Dioxinmengen über<br />

das Futter aufnahmen. Auch wenn die meisten Weideaufwuchsproben nur geringe<br />

Dioxingehalte aufwiesen, konnte davon ausgegangen werden, dass die Färsen<br />

während der Weideperiode dennoch dioxinexponiert waren: Rinder können während<br />

der Futteraufnahme gewisse Bodenmengen aufnehmen (bis zu 1,5 kg täglich;<br />

MAYLAND et al. 1975), was dann auch – je nach Bodenbelastung zum Teil erheblich<br />

– zur Gesamtbelastung der Tiere beitragen kann (MCLACHLAN et al. 1997). Da die<br />

Weidefläche während der Weidesaison 2012 stets eine dichte Grasnarbe aufwies<br />

und bei den Probenahmen keine geringere Abbisshöhe als 5 cm festgestellt wurde,<br />

kann die Bodenaufnahme zumindest in dieser Weidesaison als eher moderat<br />

eingeschätzt werden. Aufgrund der bewusst gewählten worst case-Situation (freier<br />

Zugang zur Elbe und zu den Bracks) konnte aber mit einem zusätzlichen<br />

Dioxineintrag gerechnet werden: Die kontaminierten Sedimente im Wasser können<br />

durch die Rinder beim Betreten der Uferzonen aufgewirbelt und beim Tränken<br />

aufgenommen werden (GUDE 2008).<br />

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