TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Schrifttum<br />
auffielen. Es ließ sich ermitteln, dass das Einmischen von Fettsäuren aus dem<br />
technischen Bereich in das bei der Herstellung der Mischfuttermittel zum Einsatz<br />
gekommene Futterfett als Eintragsquelle diente. Diese technischen Fettsäuren<br />
stammten als Nebenprodukt des Raffinationsprozesses von einem deutschen<br />
Biodiesel-Produzenten (CVUA Freiburg 2011). Lieferungen der dioxinbelasteten<br />
Futtermittel gingen vorwiegend innerhalb Deutschlands an diverse Betriebe im<br />
Bereich der Geflügel-, Rinder-, Kaninchen- und Schweinemast, aber auch an<br />
Legehennen- und Milchviehbetriebe. Dieser Fall hatte solche Ausmaße, dass<br />
vorsorglich nahezu 5000 Betriebe – unter der Annahme einer Belieferung mit<br />
potentiell belasteten Futtermitteln – gesperrt wurden. In der Folge zeigten sich bei<br />
Eiern und Eiprodukten sowie in Hühner- und Schweinefleisch Überschreitungen der<br />
zulässigen Höchstgehalte (CVUA Freiburg 2011).<br />
2.2 Toxikologische Bedeutung der PCDD/F und dl-PCB<br />
2.2.1 Toxikokinetik<br />
Die Toxikokinetik der Dioxine und dioxinähnlichen Substanzen ist bei Menschen und<br />
Tieren von drei wesentlichen Eigenschaften abhängig: Die Lipophilie bestimmt die<br />
Absorption und die Verteilung in die Gewebe, der Metabolismus stellt einen wichtigen<br />
Weg der Elimination dar und die Bindung der Dioxine erfolgt über CYP1A2 in der<br />
Leber (VAN LEEUWEN et al. 2000). Die Toxikokinetik von TCDD zeigt deutliche<br />
Unterschiede zwischen verschiedenen Spezies – wahrscheinlich gilt dies auch für die<br />
weniger gut untersuchten Dioxinkongenere. So weist TCDD in Nagetieren eine<br />
Halbwertszeit von Wochen auf, wohingegen diese beim Menschen im Bereich<br />
mehrerer Jahre liegt (NAU 2006). Die Adsorption von 2,3,7,8-TCDD und ähnlicher<br />
Verbindungen im Gastrointestinaltrakt bei Säugern erfolgt in Abhängigkeit von der<br />
Trägersubstanz und ist dabei kongenerenspezifisch. Die Passage durch die<br />
Darmwand wird dabei vorwiegend von den Faktoren Molekülgröße und Fettlöslichkeit<br />
beeinflusst. Je größer dabei die Moleküle, desto geringer werden sie über den Darm<br />
aufgenommen; dies gilt somit besonders für die höher chlorierten (hepta- und<br />
octachlorierten) Kongenere (VAN DEN BERG et al. 1994). Im Blut kommen diese<br />
lipophilen Verbindungen gebunden an Blutlipide bzw. Lipoproteine vor und erreichen<br />
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