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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Schrifttum<br />

vielmehr die Vermutung nahe legen, dass dafür eine hohe dl-PCB-Grundbelastung in<br />

Deutschland verantwortlich ist.<br />

Eine Übersicht über die Belastungssituation in Lebensmitteln – auch für Produkte<br />

anderer Tierarten – beispielsweise auch für Eier oder Fisch, findet sich z. B. bei<br />

GUDE et al. 2008.<br />

2.4.3 Exposition des Menschen mit PCDD/F und dl-PCB<br />

Der Mensch kann über drei Wege gegenüber Dioxine und PCB exponiert werden. Es<br />

besteht sowohl die Möglichkeit, aus beruflichen Gründen oder durch Unfälle einer<br />

Belastung ausgesetzt zu sein; des Weiteren wird der Mensch aber auch durch die<br />

umweltbedingte Hintergrundbelastung mit diesen Stoffen exponiert (SCAN 2000,<br />

IARC 1997, WHO 1998). Diese Hintergrundbelastung wirkt auf den Menschen durch<br />

das Einatmen oder die Aufnahme von Luftpartikeln, durch die Aufnahme<br />

kontaminierten Bodens oder über eine dermale Absorption sowie im Rahmen der<br />

Nahrungsaufnahme ein. Während die zuerst genannten Expositionswege (Luft,<br />

Boden oder Hautkontakt) für den Menschen weniger als 10 % der Gesamtaufnahme<br />

ausmachen, werden mehr als 90 % der Dioxine und PCB durch die Nahrung<br />

aufgenommen, vorwiegend über den Verzehr von Lebensmitteln tierischen<br />

Ursprungs (SCAN 2000, UBA 2012). Den größten Expositionsbeitrag leisten dabei<br />

Milchprodukte und Fleisch (BFR 2010, UBA 2012). Der sogenannte<br />

„Durchschnittsverzehrer“ nimmt insgesamt etwa 12,7 - 16,9 pg PCDD/F und dl-PCB<br />

pro Kilogramm Körpergewicht und Woche auf. Folglich nimmt er somit ca. 90 - 121 %<br />

der von der SCF (SCF 2001) vorgeschlagenen tolerierbaren wöchentlichen<br />

Aufnahmemenge (tolerable weekly intake, TWI) zu sich (BFR 2010). Die<br />

Schätzungen über die Exposition beruhen dabei auf mittleren<br />

Ernährungsgewohnheiten und durchschnittlich belasteten Lebensmitteln, so dass<br />

hiervon abweichende Essgewohnheiten – wie beispielsweise ein vegetarischer<br />

Speiseplan oder vermehrter Verzehr hoch belasteter Lebensmittel – mit deutlich<br />

abweichenden Aufnahmemengen einhergehen können (FÜRST et al. 2010).<br />

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