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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Schrifttum<br />

2.4.2.3 Muskulatur<br />

Wie bereits oben erwähnt, stellt der Verzehr von Fleisch neben dem Milchkonsum<br />

einen weiteren bedeutenden Anteil der menschlichen Exposition gegenüber Dioxinen<br />

und dioxinähnlichen PCB dar. Die PCDD/F- und dl-PCB-Gehalte in der Muskulatur<br />

variieren je nach Haltung und Fütterung der Tiere (TAUBE und KAMPHUES 2009).<br />

Die Gehalte in den Lebensmitteln steigen aufgrund einer unvermeidbaren<br />

Grundbelastung, und zwar je älter die Tiere am Tag ihrer Schlachtung sind (BMU<br />

2013). Jedoch gibt es hierzu auch widersprüchliche Untersuchungsergebnisse von<br />

Rindfleischproben aus der Mutterkuhhaltung in Deutschland, bei denen keine<br />

Abhängigkeit von der Kontaminationshöhe der Schlachtkörper und dem<br />

Schlachtalter der Tiere – sowohl bei Mutterkühen als auch deren Nachkommen –<br />

festgestellt werden konnte. Generell wiesen die hierbei untersuchten<br />

Muskulaturproben der Mutterkühe geringere Gehalte als die ihrer Nachkommen auf –<br />

eine mögliche Erklärung dafür wäre, dass die Dioxinlast in den Muttertieren aufgrund<br />

der „Laktationsphasen“ (Ausscheidung der Dioxine und dl-PCB über das Milchfett)<br />

nicht über ein bestimmtes Niveau ansteigt (BRUNS-WELLER 2012). Eine<br />

Auswertung von Untersuchungsergebnissen zu den Gesamt-TEQ-Gehalten in<br />

Muskulaturproben zeigte, dass Rind- und Schaffleisch (Mediangehalt jeweils<br />

1,4 pg/g Fett) eine deutliche höhere Grundbelastung aufweist als Fleisch von<br />

Geflügel (Mediangehalt 0,5 pg/g Fett) und Schwein (Mediangehalt 0,1 pg/g Fett;<br />

CVUA FREIBURG 2011). Die geringere PCDD/F-Belastung im Schweinefleisch<br />

könnte unter anderem dadurch erklärt werden, dass die Muskulatur bei Schweinen in<br />

der Regel einen höheren Fettgehalt aufweist und die aufgenommenen, lipophilen<br />

Schadstoffe einen „Verdünnungseffekt“ erfahren (FÜRST 1998, GUDE et al. 2008).<br />

Untersuchungen konnten zudem zeigen, dass auch gewisse regionale Unterschiede<br />

innerhalb Deutschlands bezüglich der Gehalte im Rindfleisch zu vermerken sind. So<br />

wurden in der Region „Nord-West“ höhere Dioxin- und in etwas geringerem Ausmaß<br />

auch höhere PCB-Belastungen nachgewiesen als in den Gebieten „Süd“ und „Ost“<br />

(GUDE et al. 2008, SCHWIND et al. 2009). Bei einer Gegenüberstellung von<br />

Untersuchungsergebnissen aus den Jahren 1996 und 2005/2006 zeigte sich eine<br />

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