TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Schrifttum<br />
In den vergangenen Jahren wurde die Bedeutung dioxinbelasteter Böden für die<br />
Futtermittel- und Lebensmittelsicherheit in verschiedenen Projekten unter Mitwirkung<br />
des Instituts für Tierernährung der Stiftung Tierärztliche <strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong><br />
untersucht. Als Modellregion für belastete Standorte wurde der Fokus auf die<br />
elbangrenzenden Überschwemmungsflächen gelegt. Im Rahmen dieser<br />
Untersuchungen konnten Ansätze für eine weitere Grünlandnutzung belasteter<br />
Standorte geschaffen werden, die für eine Lebensmittelproduktion in Frage kommen<br />
könnten. So ließen sich diese Flächen beispielsweise für eine Mutterkuh-<br />
/Mutterschafhaltung zur Kälber-/Lämmerproduktion nutzen, bei der die Kälber/-<br />
Lämmermast auf unbelasteten Standorten erfolgte (KAMPHUES und SCHULZ<br />
2006). Die Schlachtung der Mutterkühe, die zeitlebens Außendeichflächen der Elbe<br />
beweideten, geht dagegen mit einem hohen Risiko der Höchstgehaltüberschreitung<br />
bei den von ihnen gewonnenen Lebensmitteln einher, so dass von einer<br />
Vermarktung abzusehen ist. Eine Beweidung der Deiche selbst – d. h. ohne Nutzung<br />
der Vordeichflächen – mit Schafen gilt hingegen als möglich, sofern dafür Sorge<br />
getragen wird, dass die Lebern dieser Schlachttiere verworfen werden und nicht in<br />
die Lebensmittelkette gelangen (GUDE 2008, LWK 2010).<br />
Seit dem Jahr 2008 ist in der Elbregion von Schnackenburg bis Geesthacht eine<br />
landwirtschaftliche Spezialberatung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen tätig,<br />
um vor Ort den Landwirten in der Erzeugung sicherer und hochwertiger Futter- und<br />
Lebensmittel beratend zur Seite zu stehen (LWK 2012a). Von der<br />
Landwirtschaftskammer Niedersachsen sind in den letzten Jahren zudem<br />
Merkblätter entwickelt und veröffentlicht worden, die Empfehlungen zum Umgang mit<br />
potentiell belasteten Flächen enthalten. Eine Übersicht über die herausgegebenen<br />
Merkblätter findet sich beispielsweise in dem Merkblatt „Bewirtschaftung von<br />
schadstoffbelasteten Standorten in Niedersachsen“ (LWK 2011) bzw. auf der<br />
Internetseite der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (www.lwkniedersachsen.de).<br />
Diese Empfehlungen gelten mittlerweile als die „gute fachliche<br />
Praxis der verschmutzungsarmen Futternutzung“ bei der Bewirtschaftung von<br />
Grünland in der Elbtalaue (LWK 2010).<br />
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