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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Schrifttum<br />

Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme,<br />

UNEP). Aufgrund ihrer besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften<br />

ergibt sich nach einem Eintrag in die Umwelt folgende Situation: Sie bleiben über<br />

mehrere Jahre intakt, werden großräumig in der gesamten Umwelt verteilt, reichern<br />

sich im Fettgewebe lebender Organismen (u. a. im Menschen) an und erreichen dort<br />

höhere Konzentrationen als in der Lebensmittelkette, die Eintragsquelle für den<br />

Menschen. In fetthaltigen Geweben können zum Teil Konzentrationen dieser POP<br />

gemessen werden, die um ein 70.000faches höher liegen als die<br />

Hintergrundbelastung (ANONYM 2008a). PCDD und PCDF sind in ihren<br />

physikalisch-chemischen Eigenschaften den PCB sehr ähnlich, so dass alle drei<br />

Stoffgruppen aus diesem Grund auch ein ähnliches Umweltverhalten an den Tag<br />

legen. Sie neigen zur Adsorption an Oberflächen wie Staubpartikeln, Pflanzen,<br />

Böden sowie Sedimenten und weisen unter Umweltbedingungen eine hohe Stabilität<br />

auf (KÖRNER 2006). Bei den PCDD und PCDF trifft die schwere Abbaubarkeit in der<br />

Umwelt und die damit einhergehende hohe Persistenz jedoch nur auf solche<br />

Kongenere zu, die in den Positionen 2, 3, 7 und 8 chlorsubstituiert sind. Diesen<br />

Verbindungen wird eine kaum vorhandene Metabolisierung nachgesagt, so dass sie<br />

in der Nahrungskette und im menschlichen Körper akkumulieren. Kongenere, die<br />

keine Chlorsubstitution in den oben genannten Positionen aufweisen, sowie solche<br />

mit weniger als vier Chloratomen werden nicht in nennenswertem Maße angereichert<br />

(FIEDLER 1998).<br />

Die polychlorierten Biphenyle wurden in der Vergangenheit gerade aufgrund ihrer<br />

physikalisch-chemischen Eigenschaften vielfältige verwendet. So machte man sich<br />

zu Nutzen, dass PCB hohe Siedepunkte aufweisen, hoch viskös und thermisch stabil<br />

sind. Zudem erweisen sie sich als resistent gegenüber Säuren und Basen, sind<br />

kaum wasserlöslich und besitzen eine hohe Dielektrizitätskonstante sowie einen<br />

hohen spezifischen Widerstand. Durch diese besonderen Eigenschaften erreichte<br />

man in den unterschiedlichsten technischen Anwendungsbereichen unter anderem<br />

thermische Stabilität, einen niedrigen Entflammbarkeitsgrad, Schutz vor Oxidation<br />

und Beständigkeit gegenüber Chemikalien (MÜLLER und KORTE 1973). Jedoch<br />

sind die physikalisch-chemischen Eigenschaften der einzelnen Kongenere<br />

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