19.01.2014 Aufrufe

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diskussion<br />

ändern zu können, die oben dargestellten Ergebnisse könnten jedoch dafür<br />

sprechen. Unterstellt man den „Stall- und Weidetieren“ die gleiche TS-<br />

Aufnahmekapazität, zeigt ein Vergleich der Dioxinbelastung in dem jeweiligen Futter<br />

(Grassilage: 4,82 ng WHO-PCDD/F-TEQ/kg FM [88 % TS] bzw. gemittelter<br />

Dioxingehalt im Weideaufwuchs: 0,745 ng WHO-PCDD/F-TEQ/kg FM [88 % TS])<br />

eine deutlich unterschiedliche Dioxinexposition über das Futter. Diese war für die<br />

„Stalltiere“ in dieser Zeit folglich um nahezu ein 6,5faches höher.<br />

Altkühe:<br />

Die Dioxingehalte in der Muskulatur der Altkühe wiesen ein insgesamt recht<br />

niedriges Niveau auf. Im Vergleich zu zwei Färsen aus der Gruppe F I, die über den<br />

gleichen Zeitraum (5,5 Monate) vor der Schlachtung unbelastetes Futter bekamen,<br />

wiesen die Altkühe geringere Dioxinkonzentrationen in ihrer Muskulatur auf. In der<br />

Auswertung des bundesweiten Überwachungsplans wird in dem Kapitel zur Dioxinund<br />

dl-PCB-Belastung in Rindfleisch aus Mutterkuhhaltung (BRUNS-WELLER 2012)<br />

darauf hingewiesen, dass das Belastungsniveau in den Mutterkühen vermutlich nicht<br />

über ein gewisses Level hinauskommt, da die Dioxine und dl-PCB kontinuierlich über<br />

die Milch abgegeben werden. Die Altkühe, die im Rahmen der vorliegenden Arbeit<br />

untersucht wurden, bekamen vor ihrer Schlachtung über 5,5 Monate unbelastetes<br />

Futter und wiesen in dieser Zeit nach adspektorischer Einschätzung erhebliche<br />

Körpermassenzunahmen (d. h. Körperfettzunahmen) auf. Es ist davon auszugehen,<br />

dass die Dioxingehalte in ihren Schlachtkörpern auch durch eine gewisse<br />

„Verdünnung“ zurückgingen – mangels entsprechender Daten konnte jedoch keine<br />

Auswertung der Körpermassenentwicklung durchgeführt werden. Zudem kam auch<br />

hier möglicherweise dem Faktor Zeit eine Bedeutung zu (s. o.). Aufgrund der<br />

geringen Tierzahl konnte keine endgültige Aussage getroffen werden, ob eine<br />

Mutterkuhhaltung auf dioxinbelasteten Flächen (ohne Risiko für den Verbraucher)<br />

nicht sogar unter zweierlei Aspekten erfolgen kann: Zum einen zur Kälberproduktion<br />

(siehe GUDE 2008) und zum anderen, um zusätzlich die Schlachtkörper der aus der<br />

Produktion ausscheidenden Mutterkühe noch nutzen zu können. Diese Möglichkeit<br />

wurde bislang aus Gründen der Lebensmittelsicherheit eher ausgeschlossen (GUDE<br />

147

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!