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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Diskussion<br />

einer erhöhten Dioxinausscheidung über die Milch einhergeht (BRAMBILLA et al.<br />

2008, FÜRST 1998, HIRAKO 2008a, JENSEN und HUMMEL 1982, SCHULZ et al.<br />

2005a). Auch wenn ein Unterbinden des Dioxineintrages, d. h. ein Absetzen des<br />

belasteten Futters, in der Regel zu einem schnellen Absinken der Dioxingehalte in<br />

der Milch führt (FÜRST 1998, JENSEN und HUMMEL 1982, SCHULZ et al. 2004,<br />

SCHULZ et al. 2005a+b, SCHULZ 2005, TAUBE und KAMPHUES 2009, TUINSTRA<br />

et al. 1992), lassen sich die Dioxingehalte in den untersuchten Milchproben dennoch<br />

erklären. Zum einen sollen bei der Milchfettsynthese im Wiederkäuer nur circa 60 %<br />

der Fettsäuren in der Milch aus einer de novo Synthese hervorgehen und 40 % aus<br />

dem Depotfett, der Leber oder aus dem Futter stammen (BRUCKMAIER 2010). Da<br />

Dioxine im Fettgewebe und in der Leber der Tiere abgelagert werden, können diese<br />

folglich auch dann noch in gewissen Mengen in die Milch gelangen, wenn die Tiere<br />

bereits über längere Zeit mit unbelastetem Futter versorgt werden. Zum anderen<br />

kann eine Fettmobilisation in den Tieren zu höheren Dioxingehalten in der Milch<br />

führen (BRAMBILLA et al. 2008, CHOBTANG et al. 2011, SWEETMAN et al. 1999).<br />

Zu einer Mobilisation körpereigener Fettreserven kann es durch einen<br />

Energiemangel der Tiere (PRANGE 2001, URDL et al. 2011) oder auch durch<br />

endokrine Änderungen im Stoffwechsel der Tiere, die mit der Geburtsvorbereitung<br />

einhergehen, kommen (PRANGE 2001). Das eine Fettmobilisation jedoch nicht<br />

zwingend mit hohen Dioxingehalten in der Milch einhergehen muss, konnte bereits<br />

von SCHULZ (2005) beobachtet werden und geht auch aus den vorliegenden<br />

Untersuchungen hervor: Bei der Gruppe F III wiesen beide Poolproben ähnliche<br />

Dioxingehalte auf. Folglich gaben die Färsen, bei denen – bei aller Vorsicht (nur 2<br />

Wiegungen; keine Berücksichtigung der Magen-Darm-Trakt-Füllung bei der<br />

Wiegung) – angenommen werden konnte, dass sie aufgrund ihrer<br />

Körpermassenverluste während der ersten 12 Laktationswochen auf eine<br />

Fettmobilisation angewiesen waren, über ihre Milch (RM F III b) nur eine<br />

unwesentlich größere Dioxinmenge ab als jene Färsen, bei denen von keiner<br />

Fettmobilisation ausgegangen werden musste (Milchprobe RM F III a).<br />

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