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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Diskussion<br />

Fütterungsphase“ nicht allein auf diesen Verdünnungseffekt zurückzuführen ist,<br />

sondern auch andere Faktoren einen Einfluss auf den Rückgang der<br />

Dioxinkonzentrationen im Fleisch der Tiere haben müssen (HOOGENBOOM et al.<br />

(2004) und LENK (2007) bzw. LENK et al. (2006), SHEN et al. 2012a). So könnten<br />

zusätzlich zu der Körperfettzunahme auch eine Metabolisierung oder Umverteilung<br />

dieser Schadstoffe in andere Gewebe eine gewisse Bedeutung haben (DIRKS 2013,<br />

LENK 2007, LENK et al. 2006). Des Weiteren kommt bei dem Rückgang der<br />

Dioxinkonzentration im Schlachtkörper vermutlich auch der Laktation, d. h. der<br />

Dioxinabgabe über die Milch, eine gewisse Bedeutung zu. Die Abgabe über die Milch<br />

gilt als Haupteliminationsweg für diese lipophilen Schadstoffe (CHOBTANG et al.<br />

2011, HESS und GEINOZ 2011, MCLACHLAN et al. 1990, PERRY et al. 1981,<br />

RICHTER und MCLACHLAN 2001, SCAN 2000). Auch wenn ein Teil der Dioxine<br />

unbestritten über die Milch abgegeben werden kann, verliert diese Möglichkeit zur<br />

Reduktion der Dioxingehalte aber im Vergleich zu dem Verdünnungseffekt über die<br />

Körpermassenzunahme (Fettgewebszunahme) vermutlich an Bedeutung. Besonders<br />

bei Fleischrindern können sich die Dioxine aufgrund der hohen Wachstumsraten auf<br />

eine größere Körpermasse verteilen, so dass die Dioxingehalte hierdurch eine<br />

Verdünnung erfahren (MCLACHLAN 1994, 1996, 1997). Bereits 1987 konnte von<br />

FRIES gezeigt werden, dass sich die TCDD-Konzentrationen durch die<br />

Körperfettzunahme der Rinder reduzierte. STARTIN et al. (1994) beobachtete dies<br />

bei wachsenden Bullenkälbern, und auch in den Untersuchungen von JENSEN et al.<br />

(1981) kann von einem vergleichbaren Zusammenhang ausgegangen werden. Auch<br />

für polychlorierte Biphenyle konnte dieser Effekt bei Mastbullen beobachtet werden<br />

(NAGORNY 1991). Es folgten weitere Untersuchungen, in denen dieser<br />

Verdünnungseffekt bei verschiedenen Tierarten beobachtet werden konnte. In den<br />

letzten Jahren wurde dies beispielsweise bei Kälbern (GUDE 2008 sowie HESS und<br />

GEINOZ 2011), Broilern (HOOGENBOOM et al. 2004) und Schweinen<br />

(HOOGENBOOM et al. 2004, LENK et al. 2006, LENK 2007, SHEN et al. 2012a,<br />

SPITALER et al. 2005 und WEHR et al. 2007) beschrieben.<br />

Bei der Auswertung der Ergebnisse aus der vorliegenden Arbeit wurde das<br />

Hauptaugenmerk darauf gerichtet, über welchen Zeitraum die Tiere vor ihrer<br />

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