TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
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Schrifttum<br />
konnte zeigen, dass das Risiko eines Dioxineintrages mit zunehmender Schnitttiefe<br />
des Aufwuchses und während der Futterwerbung – besonders bei Silage – mit<br />
steigender Anzahl der Arbeitsschritte ansteigt. Eine übersichtliche Darstellung<br />
möglicher Kontaminationsquellen während der Futtermittelproduktion sowie den<br />
Produktionsketten für Eier, Milch, Geflügel-, Rind- / Schaf- sowie Schweinefleisch<br />
findet sich in einer Broschüre des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit (BMU 2013). Als ein Beispiel wäre zu nennen, dass Bindegarn,<br />
das mit einer PCB-haltigen Imprägnierung versehen war, zu einer Belastung<br />
laktierender Rinder führte. Die Kontamination der Futtermittel (Heu und Stroh)<br />
erfolgte durch mit Altöl versetzte Sisalbänder (ORBAN 1988 zit. in KLEIN 1991).<br />
Auch eine Lagerung der Futtermittel in Silos kann ein Risiko der<br />
Futtermittelkontamination in sich bergen. So konnte gezeigt werden, dass PCBhaltige<br />
Schutzanstriche von Silowänden für eine PCB-Kontamination der darin<br />
gelagerten Silagen verantwortlich waren (DE ALENCASTRO et al. 1984,<br />
SKRENTNY et al. 1971, KYPKE-HUTTER und MALISCH 1989, KLEIN 1991,<br />
PERRY et al. 1981).<br />
2.4.2 Lebensmittel<br />
Die lebensmittelbedingte Aufnahme von PCDD/F und PCB erfolgt im Wesentlichen<br />
über fetthaltige Lebensmittel tierischen Ursprungs (Milchprodukte > Fleisch > Fisch ><br />
Eier), wohingegen pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Getreide nur in<br />
geringen Mengen zur Aufnahme dieser unerwünschten Stoffe beitragen (BMU 2013).<br />
Aufgrund der Ernährungsgewohnheiten liefern Milchprodukte den größten Beitrag für<br />
die menschliche PCDD/F- und dl-PCB-Exposition, danach folgt der Verzehr von<br />
Fleisch und Fisch. Hohe TEQ-Gehalte finden sich im Hinblick auf die Dioxine bzw. dl-<br />
PCB in folgenden Lebensmitteln: Schafleber, Lebertran, Dorschleber, Flussaal (dl-<br />
PCB) und Wild- (bei dl-PCB besonders Hasenfleisch) oder Wildgeflügelfleisch (bei dl-<br />
PCB v. a. Wildente). Trotz ihrer höheren Belastung spielen sie jedoch für die<br />
Exposition des Endverbrauchers eine geringere Rolle als weniger belastete<br />
Lebensmittel, die dafür in größeren Mengen konsumiert werden (BFR 2010). Je nach<br />
Eintragsquelle kann der prozentuale Anteil der PCDD/F bzw. dl-PCB am Gesamt-<br />
TEQ-Gehalt einer Lebensmittelprobe unterschiedlich hoch sein. Proben aus<br />
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