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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Diskussion<br />

Eine dieser drei Färsen (F III 8/16) wies gerade einmal eine Körpermassenzunahme<br />

von 3,58 % auf, so dass sich der hohe Dioxingehalt hier durch einen unzureichenden<br />

Verdünnungseffekt begründen ließe. Bei den anderen beiden Tieren kann die<br />

Dioxinbelastung – im Vergleich zu den oben aus den Gruppen F I und F II erhobenen<br />

Daten – nicht auf eine unzureichende Verdünnung zurückgeführt werden: Die Tiere<br />

nahmen 13,2 (F III 10/16) bzw. 18,4 % (F III 4/16) an Körpermasse zu. Bei der Färse<br />

F III 4/16 muss allerdings bedacht werden, dass diese nicht einmal 3 Monate<br />

unbelastetes Futter bekam und wegen einer Totgeburt auch keine Laktation aufwies.<br />

Dies könnte gegebenenfalls eine Erklärung sein, dass trotz der „recht guten“<br />

Gewichtszunahme ein hoher Dioxingehalt in der Muskulatur vorlag. Wie oben bereits<br />

erwähnt, wird der Verdünnungseffekt nicht als alleinige Ursache der<br />

Dioxinlastminderung angesehen. Es scheinen vielmehr auch der Metabolismus oder<br />

eine Umverteilung in andere Organe/Gewebe eine Rolle zu spielen (s. o.), die<br />

vermutlich durch den Faktor Zeit beeinflusst werden. Es kann also davon<br />

ausgegangen werden, dass – wenn das Belastungsniveau in einem Tier vor der<br />

Umstellung auf unbelastetes Futter sehr hoch ist – eine Zeitdauer von weniger als 3<br />

Monaten nicht ausreicht, um einen Dioxingehalt im Schlachtkörper zu erreichen, der<br />

unterhalb des gesetzlichen Höchstgehalts liegt. Wenn die Dioxinlast in den Tieren<br />

vor der Umstellung auf einem vermeintlich niedrigeren Niveau liegt (siehe z. B.<br />

Gruppe F I), erscheint bereits eine 3monatige Versorgung mit dioxinunbelastetem<br />

Futter und Körpermassenzunahmen von ca. 10 % ausreichend, um „sicheres“<br />

Rindfleisch gewinnen zu können. Ist das Belastungsniveau vor der Futterumstellung<br />

höher, müssen höhere Körpermassenzunahmen erreicht und über eine längere<br />

Zeitdauer unbelastetes Futter angeboten werden.<br />

Der dritte „auffällige“ Dioxingehalt in der Gruppe F III gehörte zu der Muskulaturprobe<br />

der Färse F III 10/16. Dieses Tier wies eine Körpermassenzunahme von 13,2 % auf<br />

und wurde über einen Zeitraum von 4,5 Monaten mit unbelastetem Futter versorgt.<br />

Zwar verendete das Kalb im Alter von 8 Wochen, jedoch kann davon ausgegangen<br />

werden, dass diese Färse nach dem Tod des eigenen Kalbes weiterhin – wenn auch<br />

vermutlich in geringerer Menge – Milch gab (Milchprobenahme 12 Wochen post<br />

partum, d. h. 4 Wochen nach dem Tod des eigenen Kalbes sistierte die<br />

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