19.01.2014 Aufrufe

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schrifttum<br />

Anwendbarkeit in technischen Bereichen erst später. Die industrielle Produktion<br />

unterschiedlicher PCB-Gemische (mit Chlorgehalten zwischen 20 - 70 %) begann<br />

1930, nachdem 1929 die ersten industriellen Herstellungsverfahren entwickelt<br />

wurden. Je nach Chlorierungsgrad waren dies Flüssigkeiten mit unterschiedlichen<br />

Viskositäten, Harze oder Pulver. Zum Einsatz kamen PCB-Gemische im technischen<br />

Bereich – in geschlossenen sowie offenen Systemen – in unterschiedlichster<br />

Funktion (nach MÜLLER und KORTE 1973):<br />

Anwendung in geschlossenen Systemen:<br />

• Dielektrikum in Kondensatoren<br />

• Isolier- und Kühlflüssigkeit für Transformatoren<br />

• Hydraulische Flüssigkeiten (in Hubwerkzeugen)<br />

Anwendung in offenen Systemen:<br />

• Schmiermittel (Getriebeöle, Hochdruckpumpenöle, Schraubenfette)<br />

• Weichmacher in Lacken und Harzen (u. a. Öl- und Emulsionsfarben,<br />

Chlorkautschukanstrichfarben)<br />

• Weichmacher in Kunststoffen (beispielsweise PVC, Polystyrol, Kautschuk)<br />

• Beschichtungsmittel für Papier (Kopierpapier, Transparentpapier)<br />

• Klebstoffe<br />

• Imprägnier- und Flammschutzmittel<br />

• Bestandteil in Kitten, Spachtel-, Dichtungs- und Vergussmassen<br />

(Chlorkautschuk, PVC, Polybutylen)<br />

• Zusatz bei Insektiziden zur Verlängerung der Wirkdauer (z. B. bei Lindan)<br />

Die weltweite Produktion technischer PCB-Gemische mit Beginn ihres kommerziellen<br />

Herstellungsbeginns bis zum Verbot ihrer Herstellung, Bearbeitung und Verteilung in<br />

den späten 1980er Jahren in nahezu allen Industriestaaten wird auf mehr als eine<br />

Millionen Tonnen geschätzt (SCAN 2000). Trotz des auch heute noch gültigen<br />

Verbotes kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese Substanzen weiterhin einen<br />

Eintrag in die Umwelt erfahren, u. a. durch unzulässige Abfallentsorgung oder durch<br />

Leckagen in Transformatoren und Hydrauliksystemen (BMU 2013, SCAN 2000).<br />

Auch die Verflüchtigung aus kontaminierten Gebäuden aufgrund dortiger<br />

Verunreinigungen (das Gebäude selbst, Geräte, Materialien, Böden und Sedimente)<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!