TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Schrifttum<br />
Futter- und Lebensmitteln sichergestellt werden (BFR 2008a, BFR 2009), d. h. bei<br />
Überschreitungen sind auch noch keine klinischen Effekte zu erwarten. Diese Werte<br />
dienen primär der Eintragsminimierung und haben nichts mit der akuten Auslösung<br />
von toxischen Effekten zu tun.<br />
Die Frauenmilch weist einen hohen Fettgehalt auf und eignet sich somit als Indikator<br />
für die Belastungssituation des Menschen (UBA 2012). Sinkende Dioxin- sowie dl-<br />
PCB-Gehalte in den untersuchten Frauenmilchproben zeigen, dass die<br />
Belastungssituation in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich abgenommen hat. Im<br />
Jahr 2009 enthielten die Proben ungefähr 80 % geringere Dioxingehalte als die<br />
Proben aus dem Jahr 1990. Für die dioxinähnlichen PCB zeigten<br />
Untersuchungsergebnisse aus den Jahren 2001 – 2009 ebenfalls abnehmende<br />
Gehalte (BFR 2011). Das UBA geht 2012 von einem etwas geringeren Rückgang<br />
aus und beschreibt, dass die Dioxingehalte seit Ende der 1980er Jahren in den<br />
untersuchten Frauenmilchproben nur um 60 % gesunken sind. Obwohl die Belastung<br />
in der Umwelt und in den Nahrungsmitteln zurückgegangen ist, ist dennoch eine<br />
weitere Reduktion der Dioxin- und PCB-Exposition angezeigt, da die TDI – wie<br />
bereits oben beschrieben – nach wie vor überschritten wird (BFR 2010, KÖRNER<br />
2006).<br />
2.4.4 Situation in der Elbtalaue<br />
Bei Hochwassersituationen werden weite Bereiche der Flussauen überflutet. Dabei<br />
können sich Schwebstoffe und daran anhaftende Schadstoffe in diesen Bereichen<br />
absetzen, so dass landwirtschaftlich genutzte Flächen mit schwebstoffgebundenen<br />
Schadstoffen belastet werden können und somit das Risiko eines Eintrages in die<br />
Futtermittel- und Lebensmittelkette besteht (BÜTTNER und KRÜGER 2000, HEISE<br />
et al. 2007). Besonderes Interesse gilt dabei häufig überschwemmten, sogenannten<br />
aktiven Flussauen, die landwirtschaftlich genutzt werden (HEISE et al. 2007). Das<br />
Einzugsgebiet der Elbe weist aufgrund historischer Einträge eine erhöhte<br />
Schadstoffbelastung auf, die sich insbesondere in den kontaminierten Sedimenten<br />
widerspiegelt. Diese Sedimente sind vor allem dann von Belang, wenn sie die an<br />
ihnen anhaftenden Schadstoffe remobilisieren bzw. transportieren und dies in der<br />
Folge einen Schadstoffeintrag in den Flussauen nach sich zieht (HEISE et al. 2005,<br />
54