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TiHo Bibliothek elib - Tierärztliche Hochschule Hannover

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Diskussion<br />

Bodenproben zum Teil deutlich unterschieden, ist nicht unüblich, da die<br />

Dioxinbelastung innerhalb einer Überschwemmungsfläche sehr inhomogen verteilt<br />

sein kann (SCHULZ et al. 1993, SCHULZ 2004/2005a, KAMPHUES und SCHULZ<br />

2006). Im Vergleich zu der Dioxinbelastung erscheint die dl-PCB-Belastung in den<br />

Bodenproben der Weidefläche mit 0,488 bis 4,98 ng WHO-PCB-TEQ/kg TS<br />

verhältnismäßig gering, kann jedoch bereits als leicht erhöht angesehen werden<br />

(zumindest im Vergleich mit der Hintergrundbelastung in baden-württembergischen<br />

Böden; WAHL et al. 2013).<br />

5.4 PCDD/F- und dl-PCB-Gehalte: „Betriebsproben“<br />

Die Kehrichtprobe wurde genommen, um eine Einschätzung über die<br />

Belastungssituation auf der eigentlichen Hoffläche zu erlangen. Es zeigte sich, dass<br />

auch diese mit Dioxinen kontaminiert war. Da sich die Silagemieten mit den<br />

belasteten Grassilagen in unmittelbarer Nähe dieser Hoffläche befanden und zudem<br />

zum Zeitpunkt der Probenahme noch eine Färsengruppe (F III) belastetes Futter<br />

bekam, ist es nachvollziehbar, dass auch im Material, das neben den Ställen anfiel,<br />

gewisse Dioxinmengen gefunden wurden. Des Weiteren wurde die Hoffläche mit<br />

landwirtschaftlichen Maschinen befahren, die zum Teil davor auf den<br />

Grünlandflächen im Elbdeichvorland eingesetzt wurden, so dass durch das<br />

abfallende abgetrocknete Erdmaterial, das über das Reifenprofil eingetragen wird,<br />

eine Dioxinkontamination des Hofes erfolgen konnte. Während für die<br />

Dioxinkontamination somit eine plausible Erklärung vorlag, konnte für den deutlich<br />

höheren dl-PCB-Gehalt, der einem nahezu 9fachen des PCDD/F-Gehaltes<br />

entsprach, bis zum Ende der Untersuchungen keine Erklärung gefunden werden. In<br />

einer von WAHL et al. (2013) erwähnten „Kehrprobe“ wurde ein ähnlicher dl-PCB-<br />

Gehalt festgestellt – eine mögliche Erklärung für eine derart hohe Belastung konnte<br />

aber auch dort nicht gefunden werden. Um eine Einschätzung solcher dl-PCB-<br />

Gehalte in „Kehrichtproben“ treffen und mögliche Konsequenzen beurteilen zu<br />

können (das Zurückfegen des verstreuten Futters in den Trog könnte – bedingt durch<br />

diesen „Dreck“ – mit einem Schadstoffeintrag einhergehen), wäre es zunächst<br />

erforderlich, dieses spezielle Probenmaterial in größerem Umfang zu untersuchen,<br />

um Kenntnisse zu „Normalwerten“ bzw. zur „Hintergrundbelastung“ zu erhalten.<br />

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