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Die Form der Paradoxie - Uboeschenstein.ch

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3. Primäre Arithmetik und Primäre Algebra<br />

Mit dem vierten Kapitel <strong>der</strong> Laws of <strong>Form</strong> beginnt <strong>der</strong> im eigentli<strong>ch</strong>en Sinne mathematis<strong>ch</strong>e,<br />

kalkulierende Teil des Indikationenkalküls. Das Vorhergehende war und ist notwendig als<br />

Vereinbarung über die Grund¬lagen; aber die bere<strong>ch</strong>nende Tätigkeit ist das Auffinden von<br />

Gesetzmäßig¬keiten o<strong>der</strong> allgemeinen Mustern, wie George Spencer Brown es nennt. Mit<br />

<strong>der</strong> Setzung <strong>der</strong> beiden Initiale wird dieser Prozess in Gang gesetzt. <strong>Die</strong> Anwesenheit und<br />

die Abwesenheit <strong>der</strong> Markierung, <strong>der</strong> marked state und <strong>der</strong> unmarked state, sind die<br />

Konstanten <strong>der</strong> Kalkulation <strong>der</strong> Primären Arithmetik. Auf Grundlage <strong>der</strong> Konstanten wird es<br />

dann mögli<strong>ch</strong>, au<strong>ch</strong> allgemeine Regeln o<strong>der</strong> Muster zu finden, die unabhängig davon sind,<br />

wel<strong>ch</strong>en Zustand bestimmte Teile eines Ausdruckes darstellen. Über die damit<br />

einhergehende Einführung von Variablen wird die Primäre Algebra begründet. Sie wird so<br />

weit dargestellt – in <strong>Form</strong> von Konsequenzen und Theoremen –, bis erkennbar und<br />

beweisbar wird, dass <strong>der</strong> Indikationen¬kalkül sowohl vollständig als au<strong>ch</strong> unabhängig ist.<br />

4. Kapitel: <strong>Die</strong> Primäre Arithmetik<br />

<strong>Die</strong> Primäre Arithmetik<br />

Der Ausgangspunkt <strong>der</strong> Kalkulation bzw. <strong>der</strong> Einstieg in die primäre Arithmetik sind die<br />

Initiale. Zunä<strong>ch</strong>st hatten wir die Gesetze des Nennens und Kreuzens gefunden, aus denen<br />

die Axiome gewonnen wurden. Der Begriff „Initial“ kennzei<strong>ch</strong>net den Einstieg in die<br />

Bere<strong>ch</strong>nungen; „Zahl“ und „Ordnung“ sind die Namen <strong>der</strong> Initiale. I1 und I2 sind au<strong>ch</strong><br />

Namen: Abkürzungen, die in den Demonstrationen und Beweisen im Folgenden verwendet<br />

werden, um kurz und präzise angeben zu können, worauf man si<strong>ch</strong> bezieht.<br />

Initial 1 (Zahl) I1: =<br />

Initial 2 (Ordnung) I2: =<br />

Das erste Initial erlaubt Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Markierungen, die nebeneinan<strong>der</strong><br />

stehen, weshalb es mit „Zahl“ bezei<strong>ch</strong>net wird. Das zweite Initial bes<strong>ch</strong>reibt, dass ineinan<strong>der</strong><br />

ges<strong>ch</strong>riebene Markierungen aufgehoben bzw. eingeführt werden können. Mit ihm können<br />

Markierungen eliminiert bzw. hervorgebra<strong>ch</strong>t – also Ebenen gestri<strong>ch</strong>en und eingesetzt –<br />

werden, weshalb es „Ordnung“ genannt wird. Alle Kalkulationen des Indikationen¬kalküls<br />

basieren auf diesen Initialen, und <strong>der</strong> Kalkül wird entwickelt, indem allgemeine Muster <strong>der</strong><br />

Kalkulation gefunden und unters<strong>ch</strong>ieden werden.<br />

Da wir die Ri<strong>ch</strong>tung, in <strong>der</strong> ein Äquivalenzzei<strong>ch</strong>en gelesen werden kann, unters<strong>ch</strong>ieden<br />

hatten, bes<strong>ch</strong>reiben die Initiale jeweils zwei Re<strong>ch</strong>en¬operationen: Man kann zwei<br />

nebeneinan<strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>riebene crosses zu einem kondensieren bzw. ein cross bestätigen, so<br />

dass zwei nebeneinan<strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>rieben werden; und man kann zwei ineinan<strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>riebene<br />

crosses aufheben bzw. den unmarkierten Zustand mit zwei crosses kompensieren, so dass<br />

zwei ineinan<strong>der</strong> ges<strong>ch</strong>riebene crosses ers<strong>ch</strong>einen. Auf diesen vier <strong>Form</strong>en kann <strong>der</strong><br />

Indikationenkalkül aufgebaut werden.<br />

Das erste Ziel wird es sein zu zeigen, dass wir jedes Arrangement als Ausdruck verstehen<br />

können (Theorem 1) und dass je<strong>der</strong> Ausdruck ein¬deutig entwe<strong>der</strong> den markierten o<strong>der</strong> den<br />

unmarkierten Zustand anzeigt (Theorem 3). Damit ist <strong>der</strong> Kalkül dann konsistent,<br />

verwe<strong>ch</strong>selt also die Seiten <strong>der</strong> grundlegenden Unters<strong>ch</strong>eidung (markiert/unmarkiert) ni<strong>ch</strong>t.<br />

Das heißt, <strong>der</strong> Indikationenkalkül führt ni<strong>ch</strong>t zu Wi<strong>der</strong>sprü<strong>ch</strong>en.<br />

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