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Die Form der Paradoxie - Uboeschenstein.ch

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Wissens<strong>ch</strong>aftssystems befindet man si<strong>ch</strong> in einer sol<strong>ch</strong>en Wissens<strong>ch</strong>aftstheorie auf einer<br />

Meta-Ebene, da man nun die Frage na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Wahrheit <strong>der</strong> Operation <strong>der</strong> Wissens<strong>ch</strong>aft –<br />

also <strong>der</strong> Wahrheit <strong>der</strong> Unters<strong>ch</strong>eidung wahr/ni<strong>ch</strong>t-wahr – stellen kann. Dadur<strong>ch</strong>, dass es die<br />

glei<strong>ch</strong>e Unters<strong>ch</strong>eidung ist, die auf si<strong>ch</strong> selbst angewendet wird, entsteht eine Situation,<br />

„in <strong>der</strong> die Unters<strong>ch</strong>eidung glei<strong>ch</strong>zeitig dieselbe (als die beson<strong>der</strong>e Unters<strong>ch</strong>eidung <strong>der</strong><br />

Operationen dieses Systems) und eine an<strong>der</strong>e (als beoba<strong>ch</strong>tete Unters<strong>ch</strong>eidung) ist“.<br />

(BARALDI, CORSI, ESPOSITO 1998: 152)<br />

Im re-entry sind die systemeigene und die aktuelle Unters<strong>ch</strong>eidung, die beoba<strong>ch</strong>tete und die<br />

beoba<strong>ch</strong>tende identis<strong>ch</strong>. Dank des Rekurses auf die Zeit ist das System dazu fähig, die<br />

Operation <strong>der</strong> Unters<strong>ch</strong>eidung auf si<strong>ch</strong> selbst anzuwenden, die Unters<strong>ch</strong>eidung als Teil<br />

seiner selbst zu behandeln. So wird si<strong>ch</strong>tbar, dass eine Unters<strong>ch</strong>eidung auf zwei<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Ebenen vorkommt: als die aktuell beoba<strong>ch</strong>tende Operation und als <strong>der</strong><br />

Gegenstand <strong>der</strong> Operation.<br />

Das Bild des Tunnels<br />

Eine Mögli<strong>ch</strong>keit, si<strong>ch</strong> dieses Ges<strong>ch</strong>ehen, das heißt die Oszillation zwis<strong>ch</strong>en den Werten,<br />

o<strong>der</strong> diesen Un-Zustand, das heißt den imaginären Wert, räumli<strong>ch</strong> vorzustellen, liegt in dem<br />

Bild eines Tunnels, <strong>der</strong> die Grenze unterwan<strong>der</strong>t. Dur<strong>ch</strong> den Tunnel gelangt die Markierung<br />

von <strong>der</strong> einen Seite <strong>der</strong> Unters<strong>ch</strong>eidung auf die an<strong>der</strong>e, ohne die Grenze zu kreuzen. Zu<br />

denken ist das als zeitli<strong>ch</strong>er Vorgang, <strong>der</strong> räumli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Unter¬tunnelung dargestellt<br />

wird. Da f im Raum unbestimmt ist, kann f imaginär in Bezug auf die <strong>Form</strong> genannt werden,<br />

ist aber in Bezug auf die Zeit real und<br />

„kann im Bezug auf si<strong>ch</strong> selbst im Raum bestimmt und somit real in <strong>der</strong> <strong>Form</strong> werden.“<br />

(SPENCER BROWN 1997: 53)<br />

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