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Die Form der Paradoxie - Uboeschenstein.ch

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Zum Verhältnis von Primärer Arithmetik und Primärer Algebra halten wir fest, dass die<br />

Algebra eine Meta-Theorie zur Arithmetik darstellt. Metaspra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Einsi<strong>ch</strong>ten <strong>der</strong> Arithmetik<br />

werden in metaspra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>emata dargestellt, für die Variablen verwendet werden.<br />

Insofern ist die Aufgabe <strong>der</strong> Algebra, die gültigen S<strong>ch</strong>emata <strong>der</strong> Arithmetik zu<br />

axioma¬tisieren.<br />

6. Kapitel: <strong>Die</strong> Primäre Algebra<br />

<strong>Die</strong> Primäre Algebra<br />

<strong>Die</strong> Primäre o<strong>der</strong> Browns<strong>ch</strong>e Algebra ist ein Kalkül für die Primäre Arithmetik. Wie am Ende<br />

<strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Arithmetik gefunden, lauten die Initiale <strong>der</strong> Primären Algebra:<br />

Initial 1 (Position) J1: p p =<br />

Initial 2 (Transposition) J2: r p r q = p q r<br />

<strong>Die</strong>se Initiale hat George Spencer Brown ni<strong>ch</strong>t zufällig gewählt, denn ein Set von Initialen ist<br />

ni<strong>ch</strong>t unbedingt geeignet, einen Kalkül zu fundieren. Ob ein Set von Initialen brau<strong>ch</strong>bar ist,<br />

weiß man erst, wenn man heraus¬gefunden hat, wohin es führt. No<strong>ch</strong> in an<strong>der</strong>er Hinsi<strong>ch</strong>t<br />

kann man die Brau<strong>ch</strong>barkeit von Initialsystemen unters<strong>ch</strong>eiden, nämli<strong>ch</strong> dahingehend, ob sie<br />

einfa<strong>ch</strong>e Beweise gestatten. Der Indikationenkalkül hat in dieser Hinsi<strong>ch</strong>t viele Stärken – wie<br />

zum Beispiel <strong>der</strong> Beweis des Vier-Farben-Theorems belegt. Für die Demonstration <strong>der</strong><br />

offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Konsequenz 1 (Reflexion)<br />

C1: a = a<br />

benötigt George Spencer Brown jedo<strong>ch</strong> zwei volle Seiten. Ein Beweis in <strong>der</strong> Primären<br />

Arithmetik wäre sehr viel einfa<strong>ch</strong>er, indem man das Einset¬zungsverfahren verwendet, also<br />

für a die beiden Mögli<strong>ch</strong>keiten ausprobiert; wie oben s<strong>ch</strong>on vorgeführt. In <strong>der</strong> Algebra<br />

können und sollen die Konse¬quenzen jedo<strong>ch</strong> demonstriert werden, und das heißt, dass sie<br />

mittels <strong>der</strong> Initiale <strong>der</strong> Algebra abgeleitet werden. Man beginnt mit <strong>der</strong> linken Seite und führt<br />

Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>ritte aus, so dass man die re<strong>ch</strong>te Seite erhält – o<strong>der</strong> umgekehrt. Dabei dürfen nur<br />

die beiden Initiale verwendet werden; später, na<strong>ch</strong>dem no<strong>ch</strong> weitere Konsequenzen<br />

gefunden und demonstriert wurden, darf man dann au<strong>ch</strong> diese Konsequenzen für S<strong>ch</strong>ritte in<br />

<strong>der</strong> Demonstration verwenden.<br />

Mit den Theoremen a<strong>ch</strong>t und neun <strong>der</strong> Primären Arithmetik als Initiale <strong>der</strong> Primären Algebra<br />

lassen si<strong>ch</strong> etli<strong>ch</strong>e Konsequenzen demonstrieren, die die S<strong>ch</strong>ritte <strong>der</strong> Vereinfa<strong>ch</strong>ung und <strong>der</strong><br />

Erweiterung im Umgang mit Aus¬drücken deshalb erlei<strong>ch</strong>tern, weil sie eine Anzahl von<br />

S<strong>ch</strong>ritten unter einen einzigen subsumieren. Auf <strong>der</strong> einen Seite decken sie<br />

Zusammenhänge auf, die das Gebäude bes<strong>ch</strong>reiben, das aus den anfängli<strong>ch</strong>en Axiomen<br />

ent¬wickelt werden kann. <strong>Die</strong> Konsequenzen sind allgemeingültige <strong>Form</strong>en. Und auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite kann man sie funktional als Vereinfa<strong>ch</strong>ung für spätere Re<strong>ch</strong>nungen begreifen,<br />

da sie jeweils mehrere Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>ritte zusammenfassen. Statt also jedes Mal die ganzen<br />

Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>ritte, die in <strong>der</strong> Demonstration <strong>der</strong> Konsequenzen dur<strong>ch</strong>laufen werden müssen,<br />

erneut für eine weitere Demonstration zu ma<strong>ch</strong>en, greift man auf eine Konsequenz zurück<br />

und benötigt damit nur einen S<strong>ch</strong>ritt.<br />

An einem mögli<strong>ch</strong>st einfa<strong>ch</strong>en Beispiel soll das Verfahren <strong>der</strong> Demonstra¬tion<br />

verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>t werden. Neben <strong>der</strong> ersten soll au<strong>ch</strong> Konsequenz 2 (Generation)<br />

vorausgesetzt werden:<br />

C2: a b b = a b<br />

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