Technical Report 0901 Sonderforschungsbereich 696 ... - SFB 696
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3.2.3.4 Die Bedeutung von Inkonsistenzen<br />
Werden die relativen Gewichtungen von Kundenanforderungen mit einem AHP<br />
ermittelt, ist immer die Frage nach der Inkonsistenz von zentraler Bedeutung.<br />
Inkonsistenzen können aus zwei verschiedenen Gründen entstehen. Das folgende<br />
Beispiel zeigt einen Paarweisen Vergleich mit der ersten Inkonsistenz:<br />
A erhält eine 2 gegenüber B<br />
B erhält eine 3 gegenüber C<br />
A erhält eine 5 gegenüber C<br />
Nachdem derjenige, der A, B und C miteinander verglichen hat, die ersten beiden<br />
Entscheidungen getroffen hat, müsste er aus rein mathematisch-logischer Denkweise<br />
die dritte bewerten mit:<br />
A erhält eine 6 gegenüber C<br />
Dies folgt aus der einfachen Überlegung, dass 2 mit 3 multipliziert 6 ergibt. Da der<br />
Mensch aber nicht immer rein mathematisch-logisch entscheidet und dies<br />
insbesondere bei sehr vielen Vergleichen aus Gründen der Übersicht auch gar nicht<br />
kann, treten hier Inkonsistenzen auf. Diese sind aber zumindest theoretisch zu<br />
vermeiden. Die zweite Art von Inkonsistenzen zeigt das nächste Beispiel:<br />
A erhält eine 4 gegenüber B<br />
B erhält eine 5 gegenüber C<br />
A erhält eine 9 gegenüber C<br />
Hat die bewertende Person erst einmal die beiden ersten Entscheidungen getroffen,<br />
so müsste sie aus mathematisch-logischer Sicht den dritten Vergleich bewerten mit:<br />
A erhält eine 20 gegenüber C<br />
Auch dies folgt aus einer einfachen Überlegung: 4 mal 5 ergibt 20. Dies ist aber in<br />
einem AHP nach Saaty überhaupt nicht möglich. Die Skala ist von 1 bis 9 beschränkt.<br />
Das heißt, selbst wenn die Person an dieser Stelle mathematisch-logisch entscheiden<br />
möchte, kann sie es nicht und muss den Höchstwert von 9 wählen. Sie handelt also<br />
inkonsistent, aber trotzdem logisch.<br />
Treten diese Inkonsistenzen auf, so können die Ergebnisse des AHP, also die relativ<br />
gewichteten Kundenwünsche, untereinander größere Differenzen als den Faktor 9<br />
aufweisen. Dies soll mittels der folgenden Abbildungen gezeigt werden.<br />
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