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Technical Report 0901 Sonderforschungsbereich 696 ... - SFB 696

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Abschließend sei darauf hingewiesen, dass der Gesamtnutzen lediglich der Ordnung<br />

der Alternativen dient, aber keine Information über den Nutzen selbst liefert. Er wird<br />

aus der Summe der einzelnen Zielerreichungsgrade ermittelt, die sich wiederum aus<br />

der Multiplikation der Kriterien und Alternativengewichte ergeben. Unabhängig davon,<br />

ob der einzelne Nutzwert über eine Funktion, eine direkte Bewertung oder mittels<br />

paarweisen Vergleichs ermittelt wurde, stellt er immer eine dimensionslose Größe dar.<br />

Es kann also beispielsweise nicht angenommen werden, dass die Alternative A<br />

doppelt so gut wie die Alternative B ist, weil für den Gesamtnutzen gilt: A = 500 und B<br />

= 250. Diese Aussage ist unzulässig. Aus diesem Grunde kann der ermittelte<br />

Gesamtnutzen auch nicht - wie beim AHP - in Relation zu den Kosten gesetzt werden.<br />

2.3.3 Methodischer Vergleich zwischen NWA und AHP<br />

Einzelne Unterschiede zwischen den beiden Methoden wurden bereits in den<br />

vorherigen Abschnitten erwähnt. So ist z. B. eine Konsistenzprüfung bei der NWA nicht<br />

möglich, da die Gewichtungen nicht konsequent in paarweisen Vergleichen<br />

durchgeführt werden müssen und die der Bewertung zugrunde liegende Skala beim<br />

vereinfachten Paarvergleich zudem nicht reziprok aufgebaut ist. Somit ist das von<br />

Saaty entwickelte Modell zur Herleitung des Inkonsistenzfaktors hinfällig.<br />

Desweiteren ist die Integration quantitativer Größen bei der NWA wesentlich<br />

aufwendiger als beim AHP. In den meisten Fällen kann eine Nutzenfunktion definiert<br />

werden, die u. a. die Betrachtung harter Kriterien ermöglicht. Unabhängig von der Art<br />

der Einflussgröße ist die wirklichkeitsgetreue Abbildung eines Sachverhaltes in Form<br />

einer solchen Funktion nicht immer umsetzbar oder sehr kompliziert. Darüber hinaus<br />

ist eine Kosten-Nutzen-Analyse, wie im vorherigen Abschnitt geschildert, zumindest<br />

bei der klassischen Nutzwertanalyse gar nicht möglich.<br />

Zudem ist die NWA ausschließlich auf die Bewertung von Auswahlproblemen<br />

ausgerichtet. Der AHP ermöglicht auch die Betrachtung anderer Fragestellungen, die<br />

z. B. eine reine Bewertung einzelner Kriterien und Subkriterium zum Ziel haben.<br />

Darüber hinaus kann ein solches Entscheidungsproblem jeder Zeit dahingehend<br />

erweitert werden, dass eine Auswahl aus verschiedenen Alternativen getroffen werden<br />

kann. Hierzu muss die Hierarchie nur um die Alternativenebene ergänzt werden.<br />

Theoretisch ist eine reine Kriterienbewertung auch mittels NWA realisierbar, aufgrund<br />

der ungenaueren Bewertungsmethoden, die hierfür zur Auswahl stehen, aber in<br />

diesem Zusammenhang nicht zweckmäßig.<br />

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