Technical Report 0901 Sonderforschungsbereich 696 ... - SFB 696
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Die Operanden einer Ordinalskala ermöglichen ein Ranking der Bewertungsobjekte.<br />
Kundenanforderungen können folglich mit Hilfe von absoluten Bewertungstechniken<br />
bezüglich der Präferenzen eines Entscheiders geordnet werden. Unabhängig davon, ob<br />
die Skala drei oder mehr Elemente enthält, können die Abstände zwischen den<br />
Bewertungsstufen nicht interpretiert werden, da die Ergebnisgrößen dimensionslos<br />
sind. So kann z. B. bei einer Bewertung nach dem Schulnotensystem nicht<br />
angenommen werden, dass ein Schüler A mit der Note gut den gleichen<br />
Leistungsunterschied gegenüber einem Schüler B mit der Note sehr gut aufweist, wie<br />
ein anderer Schüler C mit ausreichenden Leistungen gegenüber einem weiteren<br />
Schüler D mit der Note befriedigend. Es kann nur festgestellt werden, dass der<br />
Schüler A schlechter als B, aber besser als C und D ist, nicht jedoch um wie viel dieser<br />
schlechter oder besser ist.<br />
Um eine differenziertere Bewertung zu ermöglichen, kann die klassische<br />
Notenvergabe an eine Intervallskala geknüpft werden. Einem zuvor definierten<br />
Punkteintervall wird genau eine Note zugeordnet. Hiermit kann beispielsweise<br />
angegeben werden, dass der Schüler A mit 80 Punkten um 40 Punkte besser ist, als ein<br />
Schüler C. Falsch ist jedoch die Aussage, dass A doppelt so gut wie C ist. Eine<br />
Gegenüberstellung beider Bewertungssysteme ist der nachfolgenden Tabelle zu<br />
entnehmen.<br />
absolute<br />
Bewertung<br />
relative<br />
Bewertung<br />
[Punkte]<br />
Rang<br />
Schüler A 2 80 2<br />
Schüler B 1 90 1<br />
Schüler C 4 40 4<br />
Schüler D 3 45 3<br />
Tabelle 13: Beispiel für eine Oridnal- und Intervallbewertung<br />
Nur bei einer relativen Bewertung sind die Abstände zwischen den Ergebnisgrößen<br />
eindeutig ableitbar. Bezogen auf die Kundenanforderungspriorisierung können - im<br />
Gegensatz zu den absoluten Verfahren - Nutzendifferenzen gebildet und die<br />
Ergebnisse dahingehend interpretiert werden. Allerdings können hiermit keine<br />
Aussagen über den totalen Nutzen getroffen werden. Es ist unklar, ob die<br />
Anforderungen insgesamt eher wichtig oder unwichtig sind, feststellbar ist nur, in<br />
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