Technical Report 0901 Sonderforschungsbereich 696 ... - SFB 696
Technical Report 0901 Sonderforschungsbereich 696 ... - SFB 696
Technical Report 0901 Sonderforschungsbereich 696 ... - SFB 696
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Eine Möglichkeit, um dieses Problem zu lösen, stellt das Vorgehen dar, das Baier bei<br />
der Durchführung zur Bewertung des Kundennutzens eingesetzt hat. Bei der<br />
Bewertung der Korrelationen der technischen Merkmale mit den „kundenwichtigen<br />
Merkmalen“ [Baier '00] verwendet auch er relative Werte. Allerdings werden nicht alle<br />
vorhandenen Korrelationen miteinander verglichen, sondern lediglich diese, die zum<br />
gleichen Kundenwunsch gehören. So verteilen sich 100% nicht auf sämtliche<br />
Korrelationswerte, sondern auf alle Korrelationswerte eines Kundenwunsches. Dies<br />
hat zur Folge, dass zwar mehrere Vergleiche notwendig sind, aber in einem Vergleich<br />
nicht zu viele Zusammenhänge auf einmal verglichen werden. Insgesamt werden<br />
dadurch in der gesamten Korrelationsmatrix mehrere hundert Prozent vergeben,<br />
abhängig von der Anzahl der Kundenwünsche. In dem konkreten Fall, den Baier in<br />
seiner Arbeit beschreibt, werden die Korrelationen zunächst auf einer Skala von 1<br />
(„Merkmal trifft überhaupt nicht zu“) bis 7 („Merkmal trifft voll und ganz zu“) von<br />
mehreren Fachkräften des Unternehmens bewertet. Aus diesen Daten sind<br />
anschließend mit Hilfe einer multivariaten Regressionsanalyse die Prozentzahlen zu<br />
ermitteln [Baier '00].<br />
Es sei angemerkt, dass, in dem konkreten Fall den Baier beschreibt, auch die<br />
Gewichtung der Kundenwünsche als relative Werte betrachtet und als solche mit den<br />
relativen Korrelationswerten verrechnet werden. Allerdings handelt es sich bei der<br />
durchgeführten Betrachtung nicht um eine QFD, sondern um eine Conjoint Analysis.<br />
Diese CA unterscheidet sich von einer QFD dadurch, dass sich der Kunde die<br />
Ausprägungen nicht fiktiv vorstellen muss, sondern diese durch direktes Vorzeigen<br />
gewichtet werden. Das Ziel hingegen ist bei beiden Methoden identisch, denn beide<br />
sollen „Kundenaussagen über verschiedene Merkmale eines Produktes ermitteln und<br />
gewichten“ [Jahn '07]. Auch die Verrechnung der beiden Eingangsgrößen ist<br />
vergleichbar, allerdings beschränkt sich die Berechnung auf diese zwei Werte, so dass<br />
hierbei lediglich eine „Wichtigkeit“ aus diesen beiden Größen berechet wird [Baier<br />
'00].<br />
Das zuvor beschriebene zweite Problem kann durch keines dieser Verfahren<br />
zufriedenstellend gelöst werden. Da es gerade einer der Vorteile der relativen<br />
Bewertungen ist, auch feinere Nuancen zu berücksichtigen, können nicht gleichzeitig<br />
die immer gleich großen Differenzen beibehalten werden. Das hat zur Folge, dass der<br />
Zweck der großen Differenzen, also die deutliche Trennung von wichtigen und weniger<br />
wichtigen Produktmerkmalen, nicht mehr erfüllt werden kann.<br />
- 153 - <strong>SFB</strong> <strong>696</strong>