Technical Report 0901 Sonderforschungsbereich 696 ... - SFB 696
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keine Gruppenentscheidungen unterstützten, ist dieses Verfahren lediglich bei einer<br />
direkten Integration der Gewichtungen aller Befragten in die Bewertung wesentlich<br />
aufwendiger und daher zumindest momentan noch nicht zu empfehlen. Bei einer<br />
Auswertung der Endergebnisse je Befragten ergibt sich jedoch kein Unterschied zum<br />
relativen Rating.<br />
Bei beliebig gestaltbaren Befragungsbedingungen können wiederum alle Verfahren<br />
angewendet werden. Bei einer komplexen Befragungssituation ist dies nicht ohne<br />
Weiteres möglich. Hiermit sind Umstände gemeint, die keine langen Erklärungen<br />
erlauben. Die Bewertungen müssen schnell und möglichst ohne Rechnerunterstützung<br />
durchführbar sein. Dies ist beispielsweise bei einer Massenbefragung im Kaufhaus der<br />
Fall. Hier eignen sich besonders die beiden Ratingverfahren und der vereinfachte<br />
Paarvergleich.<br />
2.3.6.2 Vergleich der Bewertungsmethoden<br />
Da die im vorherigen Abschnitt beschriebenen Methoden eine oder mehrere der<br />
analysierten Priorisierungstechniken einsetzen, treffen auch alle zuvor diskutierten<br />
Charakteristika auf diese zu. Deshalb sollen abschließend nur die sich aus dem<br />
jeweiligen methodischen Rahmenkonzept ergebenen Vor- und Nachteile in Bezug auf<br />
die Anforderungsgewichtung kurz gegenübergestellt werden. Grundsätzlich kann die<br />
Anwendung einer Methodik dann von Vorteil sein, wenn die Anforderungsstruktur<br />
komplex ist und damit eine Gliederung in Teilaspekte verlangt.<br />
Der AHP stellt unter allen vorgestellten Methoden das genaueste Verfahren da. Zum<br />
einen fordert er eine streng hierarchische Strukturierung der Anforderungen und damit<br />
im Hinblick auf hierarchische Problemstellungen eine realitätsnahe Abbildung des<br />
Entscheidungsprozesses. Zudem fördert der Prozess des Hierarchiedesigns das<br />
Verständnis für die Problemstruktur und hilft, weitere Einflussgrößen zu finden. Zum<br />
anderen ist er mathematisch fundiert und erlaubt neben einer präzisen Berechnung<br />
von Verhältnisprioritäten die Bewertung der Inkonsistenz einer Entscheidung. Dieses<br />
Kontrollinstrument steht bei keiner der anderen Methoden zur Verfügung.<br />
Die NWA und die KT-Analyse sind mit dem theoretischen Konzept des AHP sehr<br />
verwandt, allerdings sind beide sehr stark auf Auswahlprobleme ausgerichtet.<br />
Deshalb sollten sie nur dann angewendet werden, wenn nicht nur die Anforderungen<br />
selbst, sondern auch die Bewertung möglicher Produktalternativen in die Befragung<br />
integriert werden soll. Der AHP ist diesbezüglich offen, da er alle Einflussgrößen im<br />
Paarvergleich bewertet.<br />
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