Technical Report 0901 Sonderforschungsbereich 696 ... - SFB 696
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Gruppenentscheidungen<br />
Vielfach ist es wünschenswert oder sogar zwingend notwendig, dass mehrere<br />
Interessensparteien an der Entscheidungsfindung beteiligt werden. Im Rahmen der<br />
Kundenanforderungspriorisierung ist die Verdichtung von Entscheidungen Einzelner<br />
zu einem Gesamtergebnis sogar eine notwendige Voraussetzung für die Anwendung<br />
einer bestimmten Bewertungsmethode. Der AHP bietet mehrere Varianten, Gruppenentscheidungen<br />
durchzuführen, die nun näher vorgestellt werden sollen.<br />
Kompromissfindung im Team<br />
Dieser Lösungsansatz unterscheidet sich nur geringfügig von dem klassischen<br />
Ablaufschema des AHP. Die sich der Definition und Hierarchisierung von<br />
Einflussgrößen anschließende Bewertung wird hierbei nicht von einer Person, sondern<br />
von allen am Entscheidungsprozess Beteiligten gemeinschaftlich vorgenommen. Bei<br />
auftretenden Unstimmigkeiten müssen die jeweiligen Positionen diskutiert und<br />
abschließend ein Kompromiss gefunden werden. Ist dies nicht möglich, so liegt die<br />
letzte Entscheidung bei einem zuvor bestimmten Gruppenmoderator. Dieser kann<br />
sowohl eine der Extrempositionen einnehmen, als auch einen Mittelwert aus den<br />
unterschiedlichen Meinungen wählen [Meixner '02].<br />
Voraussetzung für die Entscheidungsfindung im Team ist, dass die einzelnen<br />
Gruppenmitglieder diskussionserfahren sind und unabhängig entscheiden können.<br />
Letzteres ist häufig dann nicht gewährleistet, wenn gruppeninterne<br />
Machtverhältnisse, z. B. aufgrund hierarchischer Differenzen, das<br />
Entscheidungsverhalten einzelner beeinflussen. Darüber hinaus sollte diese Technik<br />
nur dann angewendet werden, wenn die Anzahl der Beteiligten eine produktive<br />
Diskussion ermöglicht. Aus organisatorischer Sicht ist diese Methode vorteilhaft, da<br />
pro Bewertung jeweils nur ein Wert berücksichtigt wird und nicht, wie bei den<br />
folgenden Varianten, einzelne Bewertungen zu einem Gesamtergebnis verdichtet<br />
werden müssen.<br />
Verdichtung von Einzelentscheidungen<br />
Kommt eine Bewertung im Team aus den oben beschriebenen Gründen nicht in Frage,<br />
so müssen die aus getrennten Bewertungen resultierenden Ergebnisse zu einer<br />
Gesamtlösung aggregiert werden. In Abhängigkeit des Zeitpunkts der Verdichtung und<br />
der mathematischen Methode werden jeweils zwei Verfahren unterschieden.<br />
Zum einen können die jeweiligen Elemente der Evaluationsmatrizen zu einer Matrix<br />
zusammengefasst und der zugehörige Eigenvektor, und damit die resultierenden<br />
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